Home » News » Cloud & Web » Ernüchterung in der Cloud

Ernüchterung in der Cloud

Der Hype um Cloud-Computing war enorm, aber heute erkennen viele Unternehmen, dass die versprochenen Kosteneinsparungen oft ausbleiben und Abhängigkeiten von Hyperscale-Anbietern entstehen, die ihre Preise nach Belieben erhöhen. Auch Sicherheitsbedenken haben das Vertrauen vieler Anwender erschüttert. Ist der Hype um die Cloud damit vorbei?

1 Min. Lesezeit
Cloud
Foto: ©AdobeStock/Alexa-Mat

Die Antwort auf die Frage, ob der Hype um die Cloud vorbei ist, ist nicht eindeutig. Während viele Unternehmen zunehmend erkennen, dass ihre Daten in eigenen Rechenzentren oder mit lokalisierten Lösungen oft sicherer aufgehoben sind und sie mehr Kontrolle über ihre Daten behalten, bleiben die Vorteile der Cloud bestehen. Die Möglichkeit zur schnellen Bereitstellung von Testumgebungen, umfassenden Datenanalysen und kurzfristigen Speicherkapazitäten wird auch in Zukunft eine wichtige Rolle für Unternehmen jeder Größe spielen.

Allerdings vollzieht sich ein Umdenken. Die Idee, alles so schnell wie möglich in die Cloud zu verlagern, wird zunehmend kritisch betrachtet. Es herrschte eine gewisse operative Hektik, angetrieben von dem Gedanken, der Konkurrenz voraus sein oder die nächste Evolutionsstufe der IT nicht verpassen zu wollen.

Unterm Strich ist die Cloud nun ein Werkzeug im digitalen Werkzeugkasten, aber nicht die einzige Lösung für alle Probleme. Dies wird besonders deutlich angesichts der wachsenden Komplexität der Cloud-Lösungen, steigenden Preisen und unflexiblen Bindungen an die Anbieter – besonders bei der Hyperscalern. Ein neuer Trend zeichnet sich ab: die teilweise Rückführung von Daten in die eigenen Netzwerke.

Die Cloud ist jedoch keineswegs obsolet oder unattraktiv geworden. Vielmehr wird sich die Art und Weise ihrer Nutzung in den kommenden Jahren ändern und rationaler gestaltet werden. Es wird nicht mehr die Frage sein, ob Unternehmen die Public Cloud und ähnliche Technologien verwenden, sondern wie sie sie einsetzen.

Dieser Ansatz ist auch auf andere Hypes und Trends übertragbar. Unternehmen sollten technologische Entscheidungen strategisch und an ihren individuellen Anforderungen ausrichten. Egal ob es um Cloud, künstliche Intelligenz, Microservices, agile Softwareentwicklung oder andere IT-Konzepte geht – nur durch eine ganzheitliche Abstimmung auf die eigenen Bedürfnisse und die Gesamtstrategie kann der wahre Mehrwert dieser Technologien erschlossen werden.

Nadine Riederer ist CEO bei dem auf Software-Revival spezialisierten IT-Dienstleister Avision.
Foto: Avision

Nadine Riederer ist CEO bei dem auf Software-Revival spezialisierten IT-Dienstleister Avision.

Andere interessante News

API

Die vier größten Hürden im API Management meistern

APIs sind das digitale Nervensystem moderner Unternehmen. Doch mit ihrer wachsenden Zahl wachsen auch die Herausforderungen. Wer im KI-Zeitalter wettbewerbsfähig bleiben will, brau...

Cloud-Security

Cloud-Sicherheit weiter lückenhaft

Der Siegeszug von Cloud- und SaaS-Lösungen schreitet unaufhaltsam voran – doch viele Unternehmen verlieren dabei die Kontrolle über ihre Sicherheitslage. Eine aktuelle Studie zeigt...

Digitales Vertragsmanagement

Warum die „eIDAS 2.0” das Vertragsmanagement vereinfacht

Die EU-Verordnung „eIDAS 2.0“ regelt digitale Identitäten und Signaturen und führt die European Digital Identity Wallet (EUDI-Wallet) ein. Diese ermöglicht Unternehmen und Privatpe...