Home » News » Cybersecurity » Datenwiederherstellung: Ransomware den Schrecken nehmen

Datenwiederherstellung: Ransomware den Schrecken nehmen

Im Kampf gegen Ransomware müssen Unternehmen robuster Datensicherheit den Vorrang einräumen. Dies ist der Schlüssel, um die negativen Auswirkungen auf den Geschäftsbetrieb, die Kontinuität und den Ruf zu minimieren.

3 Min. Lesezeit

Viele Unternehmen erkennen bereits die Notwendigkeit dieses Wandels, doch um sich wirklich gegen Ransomware-Angriffe zu verteidigen, ist ein stärkerer Fokus auf die Notfall- und Wiederherstellungspläne und -prozesse erforderlich.

Bei Ransomware-Angriffen verschlüsseln Hacker wertvolle Daten und fordern hohe Lösegelder. Dies führt nicht nur zur Stilllegung des Geschäftsbetriebs, sondern verursacht auch erhebliche finanzielle Verluste und schweren Rufschaden. In der Vergangenheit haben einige spektakuläre Angriffe Schlagzeilen gemacht, aber mittlerweile ist Ransomware für fast jedes Unternehmen zur traurigen Realität geworden. Laut dem Veeam Data Protection Trends Report 2023 warem im letzten Jahr 85 Prozent der Unternehmen mindestens einem Ransomware-Angriff ausgesetzt, 48 Prozent erlitten sogar zwei oder drei Angriffe.

Da Hacker ihre Taktiken ständig ändern und Sicherheitsmaßnahmen umgehen, ist es nur eine Frage der Zeit, bis ein Angriff erfolgreich ist. Obwohl traditionelle Präventionsmaßnahmen wie Firewalls und Antiviren-Software nach wie vor wichtig sind, reichen sie allein nicht aus. Unternehmen müssen ihre Datensicherheit erheblich verbessern, um die Auswirkungen auf den Geschäftsbetrieb, die Geschäftskontinuität und den Ruf zu minimieren. Viele erkennen zwar die Notwendigkeit dieses Wandels, doch um sich wirksam gegen Ransomware-Angriffe zu schützen, müssen sie mehr in die Stärkung ihrer Notfall- und Wiederherstellungspläne und -prozesse investieren.

Es ist entscheidend zu verstehen, dass die Zahlung von Lösegeld keine erfolgreiche Datenwiederherstellung gewährleistet. Im Veeam Ransomware Trends Report 2023 wurde jedoch festgestellt, dass im letzten Jahr die Mehrheit der Unternehmen (80 Prozent) sich für die Zahlung von Lösegeld entschieden hat, um einen Angriff zu beenden und ihre Daten wiederherzustellen. Dies stellt einen Anstieg von 4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr dar, obwohl 41 Prozent der Unternehmen eigentlich eine „Zahlen-Verboten“-Richtlinie für Ransomware haben. Von denjenigen, die das Lösegeld zahlten, konnten nur 59 Prozent ihre Daten tatsächlich wiederherstellen, während 21 Prozent ihre Daten trotzdem verloren. Dies verdeutlicht, dass einfache Backups allein nicht ausreichen. Daher muss eine durchdachte Notfallwiederherstellungsstrategie vorhanden sein.

Ein zuverlässiger Disaster-Recovery-Prozess besteht aus drei Phasen: Vorbereitung, Reaktion und Wiederherstellung. Die Vorbereitung umfasst unveränderliche Backups und die Einrichtung eines vorbereiteten Wiederherstellungsorts. Leider denken viele Unternehmen erst daran, wenn es zu spät ist. Die ursprüngliche Umgebung kann nicht wiederhergestellt werden, da sie gefährdet ist. Eine wirksame Katastrophenhilfe erfordert auch das Melden und Eindämmen des Vorfalls, eine definierte operative Reaktion und forensische Untersuchungen, um sicherzustellen, welche Umgebungen oder Backups beeinträchtigt wurden.

Die richtige Basis finden

Die Vorbereitung auf die Wiederherstellung im Katastrophenfall ist nur dann effektiv, wenn die Sicherungskopien „kugelsicher“ sind. Dazu gehören unveränderliche Kopien der kritischen Daten, Verschlüsselung, und die Einhaltung der 3-2-1-1-0-Backup-Regel. Diese Regel besagt, dass mindestens drei Kopien der Daten aufbewahrt werden müssen, um sicherzustellen, dass selbst bei Ausfall von zwei Kopien eine zusätzliche verfügbar ist. Diese Kopien sollten auf zwei verschiedenen Medien gespeichert werden, und eine davon sollte an einem sicheren, externen Ort gelagert werden, während eine andere offline (air-gapped) ohne Verbindung zur primären IT-Infrastruktur aufbewahrt werden sollte. Die Null in der Regel bedeutet, dass Backups keine Wiederherstellungsfehler verursachen dürfen, weshalb regelmäßige Tests und Überwachung entscheidend sind.

Ransomware-Angriffe werden sich weiterentwickeln, und die Frage ist nicht mehr, ob ein Unternehmen angegriffen wird, sondern wie oft. Die Abwehrmaßnahmen gegen Ransomware verlagern sich von der Prävention zur Wiederherstellung. Während Sicherheit und Prävention nach wie vor wichtig sind, ist eine schnelle und fehlerfreie Wiederherstellung der Trumpf im Kampf gegen Ransomware. Unternehmen sollten in moderne Datensicherungs- und Wiederherstellungstechnologien investieren und robuste Disaster-Recovery-Pläne entwickeln, um ihre Widerstandsfähigkeit zu stärken und sich schneller von Angriffen zu erholen.

Foto: Veeam

Edwin Weijdema, Field CTO EMEA and Lead Cybersecurity Technologist bei Veeam

Andere interessante News

Trends 2025

Welche Trends 2025 in Sachen KI, Investitionsverhalten und Containment durchschlagen

2025 – ein Jahr des tiefgreifenden Wandels der Cybersicherheit: Künstliche Intelligenz wird neu definiert, Unternehmen kämpfen mit der Balance zwischen Innovation und Sicherheit, u...

Digitaler Chatbot

2. Jahrestag von ChatGPT: Als eine neue KI-Generation die Welt erblickte

Generative KI hat die Welt verändert: Mit der Einführung von ChatGPT vor zwei Jahren wurde Künstliche Intelligenz erstmals alltagstauglich. Sie kommuniziert, versteht und erstellt ...

Digitaler Schlüssel in Schloss

Post-Quanten-Kryptografie: BSI drängt auf Wechsel

Quantencomputer bedrohen die Sicherheit von Online-Banking, Smart-Home-Systemen und Messenger-Diensten. Um dieser Gefahr zu begegnen, ruft das Bundesamt für Sicherheit in der Infor...