Gesundheitswesen stark von Cybervorfällen betroffen
Eine neue Studie liefert brisante Erkenntnisse über die bedrohliche Lage in der deutschen Gesundheitsbranche: Mehr als drei Viertel der dortigen Gesundheitsorganisationen sind in einen Strudel der Unsicherheit geraten, da sie mit einer regelrechten Flut von Cyberangriffen, Datenlecks und DDoS-Attacken zu kämpfen haben. Der Grund dafür liegt in der rasanten Verbreitung innovativer Technologien im Gesundheitswesen, insbesondere im Bereich mobiler Anwendungen.
Laut der weltweiten Studie „Diagnose Technologiestillstand? Der Stand mobiler Technologien im Gesundheitswesen“ von SOTI geben mehr als die Hälfte der befragten Teilnehmer (57 Prozent in Deutschland und 52 Prozent weltweit) an, seit 2021 Opfer externer Angriffe geworden zu sein. Darüber hinaus traten bei 59 Prozent der Befragten (55 Prozent weltweit) Datenlecks auf, die durch Mitarbeiter verursacht wurden. Diese Ergebnisse spiegeln die anhaltenden Bedenken hinsichtlich der Sicherheit von Patientendaten wider, die bei 83 Prozent der Befragten (87 Prozent weltweit) stark ausgeprägt sind. Im Vergleich zum Vorjahr ist jedoch ein leichter Rückgang der Sorge zu verzeichnen, die damals bei 90 Prozent lag.
Die Studie zeigt auch, dass die Nutzung neuer Technologien im Gesundheitswesen eine hohe Priorität hat. 95 Prozent der befragten Healthcare-IT-Fachkräfte in Deutschland gaben an, dass die Nutzung von Technologien wie Künstliche Intelligenz und Virtual Reality innerhalb ihrer Organisationen stark priorisiert wird. In etwa drei Viertel der Organisationen in Deutschland (78 Prozent, weltweit 76 Prozent) werden die Einführung und Implementierung solcher Technologien geprüft oder sind bereits im Gange. Tablets, Laptops, Smartphones sowie Scanner und Drucker gehören mittlerweile zur Grundausstattung im Gesundheitswesen, wie 83 Prozent der befragten IT-Fachkräfte im Gesundheitswesen bestätigten (weltweit 76 Prozent für Tablets und Laptops, 72 Prozent für Smartphones und 64 Prozent bzw. 68 Prozent für Scanner und Drucker).
Trotz des verstärkten Einsatzes mobiler Geräte im Gesundheitswesen gibt es eine Herausforderung bei der effizienten Verwaltung und Sicherung dieser Geräte. Die Studie zeigt, dass die IT-Verantwortlichen im Gesundheitswesen Schwierigkeiten haben, eine orchestrierte IT-Strategie umzusetzen und sensible Daten ausreichend zu schützen. Insbesondere in Deutschland haben fast drei Viertel der Befragten (73 Prozent) angegeben, dass sie aufgrund veralteter Legacy-Systeme nicht in der Lage sind, Geräte aus der Ferne zu erkennen und zu verwalten. Dies führt zu einem Mangel an detaillierten Informationen über die Gerätenutzung. Weltweit lag dieser Wert bei etwas mehr als der Hälfte der Befragten (57 Prozent).
Die fehlenden Lösungen und Systeme zur Verwaltung und Reparatur der Geräteflotte führen zu Ausfallzeiten und beeinträchtigen die Produktivität. Laut der Studie verlieren etwa 38 Prozent der Befragten in Deutschland und weltweit pro Arbeitswoche zwischen drei und fünf Stunden aufgrund von technischen oder systemischen Schwierigkeiten und den damit verbundenen Ausfallzeiten. Etwa ein Fünftel (21 Prozent in Deutschland, 14 Prozent weltweit) gibt an, dass sie sechs bis acht Stunden pro Arbeitswoche verlieren, was einem ganzen Arbeitstag entspricht.