Home » News » Cybersecurity » Neuer Rekord bei Ransomware-Zahlungen im Jahr 2021

Neuer Rekord bei Ransomware-Zahlungen im Jahr 2021

Die durchschnittliche Lösegeldforderung stieg im Jahr 2021 um 144 Prozent auf 2,2 Millionen US-Dollar. Die durchschnittliche Zahlung stieg im gleichen Zeitraum um 78 Prozent auf 541.010 Dollar.

1 Min. Lesezeit
Foto: ©AdobeStock/Vector Tradition

Ransomware-Zahlungen erreichten im Jahr 2021 neue Rekorde, da Cyberkriminelle zunehmend auf „Leak-Seiten“ im Dark Web zurückgreifen. Mit der Drohung, sensible Daten freizugeben, setzen sie ihre Opfer unter Druck, um sie zur Zahlung zu bewegen.

Die durchschnittliche Lösegeldforderung stieg im Jahr 2021 um 144 Prozent auf 2,2 Millionen US-Dollar. Die durchschnittliche Zahlung stieg im gleichen Zeitraum um 78 Prozent auf 541.010 Dollar. Das geht aus dem aktuellen Unit 42 „Ransomware Threat Report“ von Palo Alto hervor. „Im Jahr 2021 beeinträchtigten Ransomware-Angriffe alltägliche Aktivitäten, die Menschen auf der ganzen Welt für selbstverständlich halten – vom Einkauf von Lebensmitteln über das Tanken von Benzin für ihre Autos bis hin zum Notruf und der medizinischen Versorgung“, erklärt Jen Miller-Osborn, Deputy Director von Unit 42 Threat Intelligence.

Die Ransomware-Gruppe Conti war für die meisten Aktivitäten verantwortlich und machte mehr als einen von fünf Fällen aus, mit denen die Analysten von Unit 42 im Jahr 2021 zu tun hatten. REvil (auch bekannt als Sodinokibi) lag mit 7,1 Prozent auf Platz 2, gefolgt von Hello Kitty und Phobos (jeweils 4,8 Prozent). Conti hat außerdem die Namen von 511 Unternehmen auf seiner Leak-Site im Dark Web veröffentlicht, so viele wie keine andere Gruppe.

Der Bericht beschreibt, wie das Ökosystem der Cyber-Erpressung im Jahr 2021 mit dem Auftauchen von 36 neuen Ransomware-Banden wuchs. Er dokumentiert, wie kriminelle Gruppen unerwartete Gewinne in die Entwicklung von Tools investierten, die bei Angriffen, die zunehmend Zero-Day-Schwachstellen ausnutzen, leichter zu verwenden sind.

Die Zahl der Opfer, deren Daten auf Leak-Sites veröffentlicht wurden, stieg laut der Analyse von Unit 42 im Jahr 2021 um 85 Prozent auf 2.566 Unternehmen. Etwa 60 Prozent der Leaksite-Opfer befanden sich in Nord- und Südamerika, gefolgt von 31 Prozent in Europa, dem Nahen Osten und Afrika sowie mit 9 Prozent in der Region Asien-Pazifik. Die am stärksten betroffenen vertikalen Branchen waren freiberufliche und juristische Dienstleistungen, das Baugewerbe, der Groß- und Einzelhandel, das Gesundheitswesen sowie das produzierende Gewerbe.

Detaillierte Kommentare, Analysen und Aufschlüsselungen der Aktivitäten nach Regionen, Branchen und Ransomware-Gruppen sind im 2022 Unit 42 Ransomware Threat Report enthalten.

Leaks von Zielen in Europa nach Bedrohungsakteur (Quelle: Paloalto/Unit 42)

Andere interessante News

Datendiebstahl

Sicherheitslücke bei AOKs: Datendiebstahl bedroht Sozialdaten von Versicherten

Mehrere AOKs sind von einer Sicherheitslücke in einer weitverbreiteten Software zur Datenübertragung betroffen, die sowohl inländische als auch ausländische Unternehmen einsetzen. Diese Lücke ermöglichte es unbefugten Personen, auf die Anwendung "MOVEit Transfer" zuzugreifen, die von den AOKs für den Austausch von Daten mit Unternehmen, Leistungserbringern und der Bundesagentur für Arbeit verwendet wird.

E-Mail

Cyberkriminelle forcieren Angriffe auf geschäftliche E-Mails

Die Zahl der Business-E-Mail-Compromise-Angriffe (BEC) steigt rasant, auch dank der Nutzung ausgeklügelter Cybercrime-as-a-Service-Dienste. Vor dieser Entwicklung warnt der Cyber Signals-Bericht, für den Microsoft zwischen April 2022 und April 2023 insgesamt 35 Millionen Kompromittierungsversuche untersucht hat.

MFA

Wie Kriminelle die Multifaktor-Authentifizierung in Echtzeit aushebeln

Die Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) ist eine sichere Methode zum Schutz vor Bankkontenbetrug. Sie erfordert einen zusätzlichen Faktor neben den üblichen Anmeldedaten. Trotzdem können Cyber-Kriminelle Wege finden, um MFA zu umgehen und Zugriff auf geschützte Konten zu erlangen.