Report: Phishing-Aktivitäten steigen weltweit um 40 Prozent
Phishing-Angriffe bleiben in Deutschland ein großes Problem. Im letzten Jahr wurden insgesamt 34.281.620 solcher Angriffe auf Nutzer hierzulande erkannt. Global gesehen nimmt die Zahl der Phishing-Angriffe weiter zu. Besonders Telegram-Nutzer in Deutschland waren europaweit das häufigste Ziel von Phishing-Betrügern.
Der aktuelle Spam- und Phishing-Bericht von Kaspersky für das Jahr 2023 zeigt einen klaren Trend: Die Anti-Phishing-Dienste von Kaspersky haben weltweit eine Zunahme von Phishing-Link-Zugriffsversuchen um über 40 Prozent auf insgesamt 709.590.011 identifiziert. Dieser Anstieg bestätigt den Trend aus dem Vorjahr, als sich die Anzahl bereits verdoppelt hatte und auf 507.851.735 stieg. Besonders im Mai und Juni 2023 stieg die Zahl der Angriffe stark an, möglicherweise aufgrund von Betrugsfällen im Zusammenhang mit Urlaubsreisen, wie gefälschte Flugtickets.
Messagingdienste bleiben beliebte Ziele für Phishing-Betrüger. Kaspersky-Lösungen haben 2023 weltweit 62.127 Umleitungsversuche durch betrügerische Links auf Telegram verhindert, mit durchschnittlich 170 blockierten Angriffen pro Tag. Deutschland führt mit rund 2.800 identifizierten Phishing-Angriffen europaweit deutlich vor Italien (1.800) und landet weltweit auf Platz fünf.
Laut der Kaspersky-Analyse führen die meisten erkannten Phishing-Links weltweit zu Webseiten, die globale Internetportale imitieren (16 Prozent), gefolgt von kleineren Webdiensten (15 Prozent) und Online-Shops (12 Prozent).
Laut Kaspersky waren etwa 46 Prozent aller weltweiten E-Mails im vergangenen Jahr gefährlicher Spam. Diese enthielten Links zu schädlichen Webseiten oder infizierte Anhänge. Deutschland belegte dabei mit etwa 3 Prozent den siebten Platz weltweit, eine Position höher als im Vorjahr. Im europäischen Vergleich hatten nur Spanien (rund 10 Prozent) und Italien (3 Prozent) einen höheren Anteil solcher gefährlicher Nachrichten in E-Mail-Postfächern.
„Phishing ist nach wie vor eine große Bedrohung in der digitalen Welt. Die Angriffe entwickeln sich ständig weiter, besonders mit dem zunehmenden Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Die Anzahl und Qualität der Angriffe, mit denen Nutzer konfrontiert werden, nehmen zu. Daher ist es wichtig, wachsam und skeptisch zu sein, Links vor dem Anklicken zu überprüfen und die eigene digitale Identität zu schützen“, sagte Waldemar Bergstreiser, General Manager Central Europe bei Kaspersky.
Hier sind die Schutzempfehlungen von Kaspersky gegen Phishing und Spam:
- Klicken Sie nur auf Links in E-Mails, wenn der Absender vertrauenswürdig ist.
- Wenn ein Absender zwar seriös erscheint, der Inhalt der Nachricht jedoch seltsam ist, sollten Sie sich über einen anderen Kanal (zum Beispiel tefonisch) vergewissern, dass die Nachricht echt ist.
- Überprüfen Sie die Schreibweise der URL einer Webseite genau und achten Sie auf Buchstaben und Zahlen. Manchmal ersetzt eine 1 den Buchstaben „l“ oder eine Null den Buchstaben „O“.
- Verwenden Sie eine zuverlässige Sicherheitslösung, die Spam- und Phishing-Mails erkennen und blockieren kann.
Der vollständige Kaspersky-Report „Spam and Phishing in 2023“ ist hier verfügbar.
TOP 20 Länder und Gebiete, die 2023 von schädlichen Mailings betroffen waren.