Home » News » Cybersecurity » Unternehmen setzen Know-how-Schutz fahrlässig aufs Spiel

Unternehmen setzen Know-how-Schutz fahrlässig aufs Spiel

Der Bundesverband IT-Sicherheit e.V. (TeleTrusT) weist auf schwere Mängel in Unternehmen beim Schutz ihrer „geistigen Kronjuwelen“ hin.

1 Min. Lesezeit
©AdobeStock/AStefanovska

Auch nach drei Jahren Geltung des Geschäftsgeheimnisschutz-Gesetzes kennen viele Unternehmen die Anforderungen an den Schutz nicht oder setzen ihn nicht wirksam um.

Der Bundesverband IT-Sicherheit e.V. (TeleTrusT) weist auf schwere Mängel in Unternehmen beim Schutz ihrer „geistigen Kronjuwelen“ hin. Vor drei Jahren trat das Gesetz zum Schutz von Geschäftsgeheimnissen (GeschGehG) in Kraft. Damit wurde der Schutz von Know-how, Betriebsgeheimnissen und internem Sonderwissen europaweit auf eine neue Stufe gehoben. Geschäftsgeheimnisse können mannigfache Informationen sein, zum Beispiel aus den Bereichen Entwicklung, Fertigung, Vertrieb, Marketing, Forschung und nicht zuletzt IT und auch IT-Sicherheit.

Inzwischen liegen die ersten Gerichtsurteile vor. RA Karsten U. Bartels LL.M., stellvertretender TeleTrusT-Vorstandsvorsitzender und Leiter der TeleTrusT-AG „Recht“ resümiert: „Es zeigt sich, dass der gesetzliche Schutz von Know-how Zähne hat. Während es nach dem alten Recht oft schwierig war, darzulegen und zu beweisen, dass ein Geheimnis rechtswidrig verwendet worden ist, erleichtert die neue gesetzliche Grundlage diesen Schritt erheblich.“

Viele Unternehmen unterschätzen jedoch zum einen den breiten Anwendungsbereich des Gesetzes und damit die Vielfältigkeit der Informationen, die geschützt werden können. Zum anderen zeigt sich eine Herausforderung auf anderer Ebene: Der neue Schutz des Geschäftsgeheimnisses setzt voraus, dass die Geheimnisse im Unternehmen auch tatsächlich geschützt werden. Es sind also technische und organisatorische Maßnahmen, sogenannte angemessene Geheimhaltungsmaßnahmen, zu ergreifen und nachweisbar zu dokumentieren, wenn der Schutz gegenüber Dritten in Anspruch genommen werden soll. „Gibt es diese Maßnahmen nicht im gesetzlichen Umfang oder können sie im Verfahren nicht nachgewiesen werden, wird der Prozess verloren.“ erläutert Bartels.

Damit rückt die Informations- und IT-Sicherheit einmal mehr in den Blickpunkt einer jeden Geschäftsführung. Ohne IT-Sicherheit lässt sich ein Geschäftsgeheimnis weder tatsächlich bewahren noch rechtlich schützen.

Andere interessante News

Gehacktes System

Malware-Angriff auf PyPI: KI-Chatbot-Tools als Köder

Sicherheitsexperten haben eine fast ein Jahr lang unbemerkte Angriffskampagne auf das PyPI-Repository aufgedeckt. Die Angreifer nutzten scheinbar nützliche KI-Chatbot-Tools, um sch...

Ransomware im Fokus

Ransomware-Risiko: Feiertage im Visier der Angreifer

Eine neue Studie enthüllt eine beunruhigende Taktik von Ransomware-Gruppen: Sie schlagen gezielt dann zu, wenn Unternehmen am verletzlichsten sind – außerhalb der Geschäftszeiten, ...

Rechenzentrum mit Schild Schutz der Kritischen Infrastruktur

Mehrschichtige Verteidigung: Pflicht für KRITIS-Schutz

Die Bundesregierung hat mit dem KRITIS-Dachgesetz ein starkes Signal für den Schutz kritischer Infrastrukturen gesetzt. Eine mehrschichtige Verteidigungsstrategie ist essenziell, u...