Home » News » Cybersecurity » Wie sich der Mittelstand vor Cyberangriffen schützen kann

Wie sich der Mittelstand vor Cyberangriffen schützen kann

Kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) stehen heutzutage mehr denn je im Fokus von Cyberangriffen. In der Tat ist die Bedrohungslage für Unternehmen jeder Größe besorgniserregend, denn Cyberkriminelle nutzen zunehmend ausgefeiltere Methoden, um sich Zugang zu sensiblen Informationen zu verschaffen. Dabei geht es oft um den Diebstahl von Passwörtern, mit denen sich Hacker leicht Zugang zu Netzwerken und vertraulichen Daten verschaffen können. Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) bietet sich hier als deutlich sicherere Identitätslösung an.

3 Min. Lesezeit
Foto: ©AdobeStock/janews094

KMUs bilden das Rückgrat der deutschen Wirtschaft, sind jedoch auch besonders anfällig für Cyberangriffe. Die Struktur der KMUs lässt oft keine effektive IT-Sicherheitsstruktur zu, da Zeit und Ressourcen knapp sind. Das Bewusstsein für die Bedrohungslage ist jedoch bei vielen KMUs vorhanden, wie eine aktuelle Studie zeigt: Die Hälfte der befragten Unternehmen gibt an, Angst vor einem Hackerangriff zu haben. Die Folgen eines erfolgreichen Angriffs können schwerwiegend sein, da das betroffene Unternehmen für eine gewisse Zeit lahmgelegt werden kann. Hacker nutzen gestohlene Daten oft für weitere Angriffe oder Erpressungen.

Geraubte Passwörter sind eine der größten Schwachstellen in der Sicherheitsinfrastruktur von KMUs. Durch geraubte Passwörter verschafften sich Hacker bereits Zugang zu Netzwerken und Daten von jedem dritten deutschen KMU. Die Verwendung von schwachen oder leicht zu erratenden Passwörtern erhöht das Risiko von Hackerangriffen. Selbst wenn ein Unternehmen eine Passwortrichtlinie hat, in der strenge Passwortanforderungen festgelegt sind, können Mitarbeiter immer noch dazu verleitet werden, schwache Passwörter zu verwenden oder sie sogar weiterzugeben.

Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) bietet eine viel sicherere Identitätslösung für KMUs. MFA nutzt mehrere Methoden zur Überprüfung der Identität eines Benutzers, wie zum Beispiel die Eingabe eines einmaligen Codes, der per SMS, App oder E-Mail gesendet wird, oder biometrische Merkmale wie Fingerabdruck oder Gesichtserkennung. Durch die Verwendung von MFA wird das Risiko von Cyberangriffen erheblich reduziert, da Hacker zusätzlich zum Passwort auch den Zugang zu einem zweiten Faktor benötigen. Selbst wenn ein Hacker das Passwort eines Benutzers stehlen würde, könnte er ohne den zweiten Faktor keinen Zugang zum Konto oder Netzwerk des Benutzers erlangen. HID erklärt, welche Vorteile MFA bietet.

1. Beendet Abhängigkeit von Passwörtern

Passwörter stellen für viele Menschen eine echte Herausforderung dar, da sie für verschiedene Accounts und Plattformen oft sehr unterschiedliche und komplexe Kombinationen benötigen. Doch das Risiko, immer dasselbe Passwort zu verwenden, ist hoch: Sobald ein Angreifer Zugriff auf das Passwort eines Benutzers hat, kann er sich leicht Zugang zu anderen Accounts verschaffen. In der Tat ist es für Hacker oft leicht, sich Zugang zu Netzwerken und Daten von Unternehmen zu verschaffen, indem sie gestohlene Passwörter nutzen.

Neben diesem Risiko ist auch das Zurücksetzen von Passwörtern ein zeitraubender und lästiger Prozess, der nicht nur Benutzer, sondern auch IT-Abteilungen belastet. Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) bietet hier eine Lösung. MFA verwendet zusätzliche Identifikationsmethoden neben dem Passwort, wie zum Beispiel biometrische Daten oder One-Time-Passcodes, um eine Anmeldung zu ermöglichen. Dadurch wird das Sicherheitsrisiko, das durch gestohlene Passwörter entsteht, erheblich reduziert. MFA bietet somit nicht nur eine höhere Sicherheit, sondern verbessert auch die Benutzerfreundlichkeit, da Benutzer sich nicht mehr an so viele Passwörter erinnern müssen und sich auf einfache und bequeme Weise anmelden können.

2. Fördert Sicherheit von Hybrid Work

Die moderne Arbeitswelt erfordert flexible Lösungen, da Angestellte von überall und zu jeder Zeit auf Netzwerke und Anwendungen zugreifen müssen. Allerdings ist die Sicherheit von Internetverbindungen nicht immer gewährleistet. Da Unternehmen nicht immer kontrollieren können, von wo sich die Mitarbeiter einloggen, kann MFA dabei helfen, einen sicheren Zugriff auf die Systeme zu ermöglichen.

3. Bremst böswillige Akteure aus

MFA ist eine äußerst effektive Methode, um Cyberangriffe abzuwehren. Laut Europol kann MFA dazu beitragen, Erpressungssoftware und andere Arten von Cyberkriminalität zu verhindern. Selbst wenn ein Angreifer das Passwort für ein Konto hat, kann ein mehrstufiger Anmeldeprozess den Zugriff auf die Daten verhindern. Microsoft gibt an, dass MFA dazu beitragen kann, 99,9 Prozent der Angriffe zu verhindern.

4. Vereinfacht Sicherheitsstrukturen

Viele Unternehmensleiter befürchten, dass die Implementierung eines mehrstufigen Verifizierungsprozesses kompliziert und zeitaufwendig ist. Tatsächlich gibt es jedoch Lösungen, die innerhalb von wenigen Tagen einsatzbereit sind und alle Geräte, Anwendungen und Netzwerke abdecken. Unternehmen können zwischen verschiedenen Methoden und Formfaktoren wählen, um den Anforderungen ihrer Sicherheitsstruktur am besten gerecht zu werden. So erhalten die Nutzer die bestmögliche Sicherheitslösung, die ihren individuellen Bedürfnissen entspricht.

Dorian Witkowski, Sales Director DACH und Eastern Europe bei HID, betont, dass kleine und mittelständische Unternehmen einen Weg finden müssen, um ihre sensiblen Daten besser zu schützen. Multi-Faktor-Authentifizierung könne ein grundlegender Teil ihrer Cybersicherheitsstrategie sein, da sie es ihnen ermöglicht, schnell und einfach die Sicherheit und den Komfort zu erhöhen. MFA verhindert zuverlässig unerlaubte Zugriffe auf kritische Ressourcen wie Datenbanken, Netzwerke, Server, Geräte mit mehreren Nutzern oder Mitarbeitercomputer.

Andere interessante News

Mann vor Laptop macht einen erfolgreichen Check

Wie KMUs ihre IT-Sicherheit checken können

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und Partner haben den CyberRisikoCheck entwickelt, um kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bei der Steigerung ihrer Cyberresilienz zu unterstützen. Über 60 IT-Dienstleister wurden erstmals für die Anwendung dieses Verfahrens geschult.

Security Awareness Schulung

Security-Awareness-Schulungen nur Mumpitz?

Eine aufschlussreiche Umfrage enthüllt alarmierende Schwachstellen in den IT-Sicherheitsstrategien deutscher Unternehmen. Erstaunlicherweise betrachten fast die Hälfte der Geschäftsführungen Security-Awareness-Schulungen als überflüssig.

IoT - Internet of Things Security

Was für den Schutz vernetzter IoT-Geräte nötig ist

Seit dem ersten netzwerkverbundenen Verkaufsautomaten im Jahr 1982 hat sich in der Entwicklung von IoT-Geräten viel verändert. Die Verbindung von Geräten mit dem Internet hat zu großen Innovationen in verschiedenen Bereichen geführt. Allerdings bringen diese Technologien auch erhebliche Risiken mit sich.