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Die Wahrheit über Netzwerkresilienz: Fünf weitverbreitete Irrtümer widerlegt

Im stetigen Kampf gegen Cyberbedrohungen und IT-Störungen ist Netzwerkresilienz zu einem dringlichen Thema geworden. Doch trotz des wachsenden Bewusstseins bei IT-Verantwortlichen kursieren weiterhin hartnäckige Irrtümer, welche die Sicherheit gefährden könnten. Folgender Beitrag enthüllt die fünf signifikantesten Missverständnisse und bringt Licht ins Dunkel darüber, was tatsächlich gilt.

2 Min. Lesezeit
Futuristischer Hintergrund von Netzwerkverbindungen
Foto: ©AdobeStock/Moritz

Das jüngste Szenario in Australien, bei dem über zehn Millionen Menschen und zahlreiche Unternehmen stundenlang offline waren, verdeutlichte auf drastische Weise die weitreichenden Konsequenzen von Netzwerkausfällen. Um die Auswirkungen solcher Downtimes zu minimieren, ist es für Unternehmen unerlässlich, ihre Netzwerkresilienz zu stärken. Dirk Schuma, Sales Manager Europe bei Opengear, nimmt hier fünf hartnäckige Irrtümer zum Thema Netzwerkresilienz unter die Lupe.“

  1. „Ein einziges Netzwerk deckt all unsere Bedürfnisse ab“

In der täglichen Routine mag ein herkömmliches Produktionsnetzwerk ausreichen, aber bei Wartungsarbeiten und Fehlersuche stößt es schnell an seine Grenzen. Dirk Schuma erklärt: „Die Einführung eines parallelen Out-of-Band (OOB)-Netzwerks ist essenziell. Dieses ermöglicht Remote-Wartungen und Fehlerdiagnosen, selbst bei Ausfällen zentraler Komponenten, und beschleunigt somit die Wiederherstellungszeit (MTTR).“

  1. „Redundanz bedeutet Resilienz…“

Obwohl redundante Netzwerke Ausfälle auffangen können, bieten sie keinen Schutz vor externen Einflüssen oder Herstellerfehlern. Schuma fügt hinzu: „Out-of-Band-Netzwerke mit LTE- oder 5G-Mobilfunkanschluss ermöglichen es Netzwerkadministratoren, Ausfallursachen zu ermitteln und den Netzwerk-Traffic temporär umzuleiten, was im Falle von physischen Beeinträchtigungen außerhalb des Netzwerks äußerst nützlich ist.“

  1. „… und Resilienz bedeutet Sicherheit“

Die Erhöhung der Netzwerkresilienz ersetzt nicht die Notwendigkeit einer starken Cybersicherheit. Unternehmen müssen sowohl auf Resilienzmaßnahmen als auch auf erweiterte IT-Sicherheitsprotokolle, wie Zero-Trust-Ansätze und Multi-Faktor-Authentifizierung, setzen. Schuma warnt: „Die Vernachlässigung der Cybersicherheit zugunsten von Resilienz kann zu einem Risiko für das Unternehmen führen.“

  1. „Wozu Automatisierung? Wir haben doch Administratoren!“

Der begrenzte Umfang an verfügbaren Netzwerkadministratoren und die Vielzahl an Aufgaben erfordern Automatisierung. Schuma betont: „Gute Out-of-Band-Lösungen bieten nicht nur Resilienz, sondern ermöglichen auch die Automatisierung von Wartungs- und Managementprozessen, wodurch Administratoren von wiederkehrenden Aufgaben entlastet werden.“

  1. „Unsere Hardware läuft seit 20 Jahren – die hält noch“

Um eine effektive Resilienzstrategie zu gewährleisten, sind moderne Netzwerkkomponenten unverzichtbar. Alte Hardware kann den Anforderungen moderner Use Cases nicht mehr gerecht werden und behindert Innovation und Automatisierung. Alte Hardware ist zum Beispiel selten in der Lage, Docker-Container oder Python-Anwendungen nativ auszuführen, was ein Monitoring des Netzwerks erschwert und Scripting für die Automatisierung verhindert. Schuma ermutigt Unternehmen: „Es ist wichtig, die bestehende Netzwerkinfrastruktur zu überprüfen und veraltete Komponenten zu modernisieren, um zukunftsfähig zu bleiben.“

Dirk Schuma betont abschließend: „Um die Risiken von Netzwerkausfällen zu minimieren, ist ein umfassendes Verständnis der Netzwerkresilienz von entscheidender Bedeutung. Unternehmen müssen sich von gängigen Irrtümern befreien und in moderne, flexible und widerstandsfähige Lösungen investieren, um auch zukünftigen Herausforderungen gewachsen zu sein.“

Porträt Dirk Schuma
Foto: Opengear

Dirk Schuma, Sales Manager Europe bei Opengear

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