Industrie 4.0:: Geschützte Daten und minimierte Risiken
Der Schweizer Konzern Bühler hat seine Produktionsprozesse digitalisiert. In unserem Anwenderbericht informiert der Cybersecurity-Anbieter Ergon Informatik über die Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung in der Industrie 4.0.
Anwenderbericht
Tradition garantiert keine Zukunft. Das weiß auch der Technologiekonzern Bühler, der seit über 160 Jahren in einem hart umkämpften Markt aktiv ist. Deshalb setzt der weltweit tätige Anlagenbauer konsequent auf die Digitalisierung – mit neuen Services, modernen Cloud-Lösungen und der sicheren End-to-End-Digitalisierung von Produktionsprozessen. Früher definierten sich Industrieunternehmen vor allem über starke Motoren und lange Fertigungsstraßen. Doch heute ersetzt das Breitband immer mehr das Fließband, und statt Eisenerz sind Daten eine der wichtigsten Ressourcen. Das ist bei Bühler mit seinen 12.700 Mitarbeitern und einem Umsatz von mehreren Milliarden nicht anders.
So hat der Konzern erkannt: Wenn er seine Position bei Verfahren für die Getreideverarbeitung, im Druckguss und bei der Oberflächenbeschichtung ausbauen will, dann sind digitale Services ein entscheidender Schlüssel zum Erfolg. Digitale Services, die dem Kunden einen deutlichen Mehrwert bieten, die aber sicher sein müssen – sowohl beim Schutz vor externen Angriffen als auch bei der Verschlüsselung von Schnitt stellen und sensiblen Daten. Wie komplex die Digitalisierungsherausforderung dabei ist, zeigen die folgenden Beispiele:
- Mit Daten gegen Food Waste
30 Prozent aller Lebensmittel gehen auf dem Weg vom Feld auf den Teller verloren. Hier eröffnet sich ein enormes Optimierungspotenzial – sowohl hinsichtlich wirtschaftlicher Effizienz als bei der Nachhaltigkeit. Daher setzt das Technologieunternehmen auf die digitale Messung von verschiedenen Produktionsparametern. Dank dem Einsatz von vernetzten Sensoren und dem Internet of Things (IoT) konnte so der Ausschuss in der Nahrungsmittelproduktion massiv verringert und die Ausbeute markant erhöht werden. - Mit einem Online-Portal für besseren Service
Maschinen, die fast an jedem Ort der Welt laufen, sind schwer zu warten. Außer man setzt wie das Schweizer Unternehmen auf „Predicitive Maintenance“ und ein digitales Kundenportal in der privaten Cloud. Die Vorteile: Ein digitaler Zugriff auf Instandhaltungsservices und den Kundendienst ermöglicht eine bessere Wartung. Und die Möglichkeit, über eine IoT-Plattform die Anlagen zu überwachen und zu steuern, garantiert eine höhere Ausfallsicherheit und mehr betriebliche Effizienz.
Kronjuwelen schützen
Die Chancen der Digitalisierung für die Industrie liegen also auf der Hand – und damit leider auch die Risiken. Risiken, die es zuverlässig zu managen gilt: vor allem im Bereich langlebiger Investitionsgüter und ganz besonders in der Industrie 4.0, wo wertvolle Patente und Geschäftsgeheimnisse direkt in die Datenbanken integriert sind. Denn wenn Unbefugte Zugriff auf Computersysteme haben, liegen oftmals die Kronjuwelen eines Industrieunternehmens offen: das gesammelte interne Expertenwissen, vertrauliche Projekt- und Kundeninformationen und – wie bei Bühler – ein weltweit vernetztes System von Anlagen und Maschinen.
Darum sind IT-Security-Lösungen gefragt, die diese Zuverlässigkeit garantieren. Florian Christberger, Team Manager Network Services, unterstreicht: „Wir haben uns eine eindeutige Qualitätsführerschaft erarbeitet. Darum setzten wir auch bei der IT-Sicherheit auf hochstehende Lösungen, denn Fehler in diesem Bereich – die wären für unser Unternehmen fatal!“
Wie groß dieses Fehlerrisiko im Unternehmensalltag ist, zeigt übrigens die Statistik: Noch immer benötigen Firmen in Europa durchschnittlich 177 Tage, um Angriffe durch Hacker zu bemerken.
Kohärente Systeme statt singulärer Lösungen
Durch die immer komplexeren IT-Architekturen geht der Trend klar in Richtung vorgelagerter Security Layer. Der Vorteil dieser integrierten Lösungen: die Konvergenz von Application Security, API Protection und Access-Management.
Denn in einer Welt, in der unterschiedliche Standorte mit einer Vielzahl von internen und extern Partner kommunizieren, braucht es ganzheitliche Sicherheitsökosysteme. Zudem steigern solche Lösungen auch die Kosteneffizienz und ermöglichen ein schnelleres Time-to-Market.
Im Internet of Things (IoT) entstehen neue IT-Ökosysteme, deren Mehrwert sich im Zusammenspiel aller Komponenten ergibt. Darum ist auch hier ein systemübergreifender Ansatz sinnvoll, der Sicherheitslücken zwischen „Things“, Cloud-Diensten und On-Premises-Umgebungen schließt. So schützt zum Beispiel ein Gateway zentrale Services vor Angriffen, und Identity- und Access-Management-Komponenten ermöglichen unterschiedlichen Benutzern den sicheren Zugang zu Daten und Anwendungen.
Angriffe verhindern und Ausfallsicherheit steigern
Die Angriffserkennung ist bei Bühler wie folgt umgesetzt: Über eine vorgelagerte Authentisierung und eine dynamische Whitelist-Filterungsmethode werden Webapplikationen vor unautorisiertem Zugriff geschützt. Dabei analysiert ein Gateway den gesamten Traffic zwischen Nutzern und Services und Angriffsversuche werden blockiert, noch bevor Hacker auf interne Systeme zugreifen. Zusätzlichen Schutz soll dabei das sogenannte „Anomaly Shield“ bieten, das mittels Machine Learning auch unbekannte Angriffsarten und unerwünschte Bots erkennen kann.
Ebenso wichtig wie der Schutz vor Angriffen ist die Hochverfügbarkeit. Eine Ausfallsicherheit der Lösung von mindestens 99,99 Prozent ist ein wesentliches Sicherheitsmerkmal, um auch bei schwerwiegenden Angriffen lange Downtimes zu vermeiden.
Fazit
Was für das Schweizer Industrieunternehmen gilt, gilt auch für viele andere Firmen: So professionell wie die eigenen Angebote sind, so qualitativ hochwertig müssen die eingesetzten Security-Lösungen sein. Denn wenn Daten die Zukunft sind, dann heißt Datensicherheit auch Zukunftssicherheit für das eigene Unternehmen.
Gernot Bekk-Huber ist Senior Marketing Director Airlock bei Ergon Informatik.