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Warum Unternehmen ihre Sicherheitsarchitektur überdenken sollten

Cyber Security ist längst kein reines IT-Thema mehr – sie betrifft das gesamte Unternehmen. Ganzheitliche Sicherheitsstrategien, digitale Souveränität und der gezielte Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) spielen dabei eine zentrale Rolle. Doch wer Angreifern stets einen Schritt voraus sein will, braucht mehr als Tools. Gefordert sind strategische Weitsicht, klare Strukturen und der Blick fürs Ganze.

4 Min. Lesezeit
Frauenhände am Laptop mit überlagerter Grafik mit Häkchen
Quelle: Arvato Systems

Advertorial

Die aktuellen Herausforderungen im Bereich Cyber Security sind vielschichtig: Cyberkriminalität hat sich zu einem hoch industrialisierten Geschäftsfeld entwickelt. Ebenso steigen die regulatorischen Anforderungen unaufhörlich – ein Umstand, der viele Unternehmen operativ überfordert. Auch ist die IT-Landschaft stark gewachsen und diversifiziert: Multi-Cloud-Umgebungen, vernetzte OT- und IoT-Anwendungen sowie hybride Arbeitsmodelle führen zu einer unüberschaubaren Anzahl an Angriffsflächen.

Dass eine solche Infrastruktur schwer zu überwachen und zu schützen ist, liegt auf der Hand. Mehr noch: Diese Komplexität erschwert es, eigene Abhängigkeiten zu erkennen und effektiv zu managen. Um dieser Dynamik wirksam zu begegnen, braucht es vor allem zweierlei: digitale Souveränität als strategische Leitplanke und anpassungsfähige Sicherheitsarchitekturen.

Wettbewerbsfaktor digitale Souveränität

Digitale Souveränität ermöglicht es Unternehmen, selbstbestimmt Entscheidungen über ihre IT-Infrastruktur und Datenhaltung zu treffen. Diese Unabhängigkeit ist eine Voraussetzung, um Cyberbedrohungen schnell und effektiv zu managen. Dafür gilt es jedoch, Lock-in-Effekte zu reduzieren, sich also nicht ausschließlich an einen Anbieter zu binden. Besonders wirksam sind hier hybride Betriebsmodelle, die auf eine Kombination aus privaten und öffentlichen Cloud-Diensten setzen. Ebenso wichtig ist eine starke Governance der Daten und Prozesse, die zeigt, wo und wie Daten gespeichert und verarbeitet werden. Konzepte wie Zero Trust, Data Sovereignty Frameworks und Confidential Computing unterstützen dabei, den Datenfluss ins und aus dem Unternehmen zu kontrollieren und zu sichern.

Grafik Cybersecurity mit Arvato

Cyber Security: (k)eine Frage der Technologie

Doch Vorsicht: Eine Fokussierung allein auf Tools führt meist zu Silodenken, Insellösungen und losgelösten Einzelmaßnahmen, die letztlich wirkungslos bleiben. Ziel der IT-Sicherheit muss es jedoch sein, das Unternehmen businessfähig zu machen und nicht nur Daten und Systeme zu schützen. Damit das gelingt, muss Cyber Security selbst als Geschäftsprozess verstanden werden. Nur durch eine ganzheitliche Herangehensweise, die Sicherheitsmaßnahmen als integralen Bestandteil der Unternehmensführung sieht und diese kontinuierlich an die sich ändernden Geschäftsprozesse und Bedrohungslagen anpasst, lässt sich Cyber Security wirksam und dauerhaft verbessern.

Dauerbrenner Cyber Security

Die Bedrohungslage entwickelt sich ständig weiter – ebenso die regulatorischen Anforderungen. Entsprechend ist Cyber Security auch kein abgeschlossenes Projekt, sondern ein permanenter, dynamischer Prozess. Unternehmen müssen daher ihre Sicherheitsstrategien kontinuierlich überprüfen, anpassen und weiterentwickeln.

Damit das gelingt, braucht es eine ganzheitliche Perspektive. Technische Maßnahmen wie Bedrohungsmonitoring, Schwachstellenmanagement oder automatisierte Reaktionsmechanismen sind essenziell, genügen allein aber nicht. Sie wirken nur, wenn sie Teil einer Sicherheitsarchitektur mit klar definierten Zuständigkeiten sind, die fest im Unternehmen und in etablierte Prozesse eingebunden ist. Ebenso wichtig ist es, diese Schutzmechanismen regelmäßig zu testen – etwa durch Red Teaming, Krisenübungen oder Planspiele zur Notfallreaktion.

Doch Cyber Security muss auch in der Firmenkultur verankert sein. Nur wenn die Belegschaft sensibilisiert ist und Sicherheit als Teil ihres Arbeitsalltags versteht, kann eine entsprechende Strategie tatsächlich greifen. Wer Cyber Security als lebendigen Bestandteil der Unternehmensführung versteht, schafft nicht nur mehr Sicherheit, sondern auch die Resilienz, die nötig ist, um trotz wachsender Risiken handlungsfähig zu bleiben.

Zwischen Tool-Overload und Fachkräftemangel

Die Umsetzung moderner Cyber Security scheitert in der Praxis häufig an mehreren Faktoren. Zum einen wissen viele Unternehmen nicht, wo sie anfangen sollen – oder verlieren sich im Überangebot an verfügbaren Sicherheitstools. Zum anderen fällt es ihnen schwer, sich im Dschungel an Regulatorien zurechtzufinden. Der Aufbau interner IT-Expertise wird wiederum oft durch den eklatanten Fachkräftemangel ausgebremst. Entlastung versprechen hier Managed Security Service Provider (MSSPs): Dienstleister wie Arvato Systems verfügen über das nötige Fachwissen und übernehmen zugleich die kontinuierliche Überwachung der Systeme.

Künstliche Intelligenz: Fluch und Segen

Auch die KI spielt eine immer größere Rolle in der Cyber Security. Cyberkriminelle nutzen sie, um ihre Attacken zu automatisieren, zu personalisieren und zu skalieren. Für die Unternehmen wiederum bietet KI enorme Chancen in puncto Verteidigung, etwa durch die frühzeitige Erkennung von Anomalien und automatisierte Reaktionen. Voraussetzung für den erfolgreichen Einsatz von KI in Unternehmen ist jedoch eine solide Datenbasis. Eine saubere Configuration Management Database (CMDB) hilft, die eigene IT-Infrastruktur besser zu verstehen und schneller auf Angriffe zu reagieren.

Das Problem: Bei vielen KI-Modellen fehlt die Transparenz darüber, wie sie zu ihren Entscheidungen kommen. Auch Verzerrungen in der Bewertung von Risiken oder Anomalien sind kritisch. Beides fördert nicht gerade das Vertrauen in KI-gestützte automatisierte Sicherheitsprozesse. Solange das der Fall ist, bleiben Hybrid-Modelle das Mittel der Wahl: Der Mensch übernimmt die Federführung bei Entscheidungen, während die KI Vorschläge macht und Routineaufgaben erledigt. Die Zukunft könnte jedoch in adaptiven Security Operations Center (SOCs) liegen, in denen KI nicht nur unterstützt, sondern kontinuierlich lernt, Risiken neu bewertet und potenzielle Angriffswege simuliert. Damit wäre proaktives Handeln möglich – und Unternehmen wären den Angreifern stets einen Schritt voraus.

Fazit: Cyber Security – der Schlüssel zur Zukunftsfähigkeit

Cyber Security ist keine Frage von Technik allein. Sie ist ein strategisches Thema, das tief in Geschäftsprozesse, Governance und Unternehmenskultur eingebettet sein muss. Digitale Souveränität, ein ganzheitlicher Blick auf Sicherheit und der gezielte Einsatz von KI sind zentrale Bausteine, um Unternehmen widerstandsfähig gegenüber aktuellen und zukünftigen Bedrohungen zu machen. Unternehmen, die Cyber Security als ein geschäftskritisches und erfolgsrelevantes Thema behandeln, sichern ihre Handlungs- und Zukunftsfähigkeit – auch dann, wenn sich Bedrohungslagen sowie technologische und regulatorische Rahmenbedingungen verändern.

Autor: Timo Schlüter, Business Owner Cyber Security bei Arvato Systems

 

Kontakt:

Arvato Systems GmbH
Reinhard-Mohn-Straße 18
33333 Gütersloh

Ansprechpartner:
Timo Schlüter, Business Owner Cyber Security
Telefon +49 5241 80 70770
E-Mail: cybercare@arvato-systems.de
Internet: arvato-systems.de

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