Cloud, wo bist du?
Immer mehr Unternehmen sind von Cloud-Ausfällen betroffen: Vier von zehn Firmen berichten von Unterbrechungen in ihren Cloud-Diensten. Als Reaktion darauf entwickeln betroffene Unternehmen robuste Notfallpläne und setzen verstärkt auf Multi-Cloud-Strategien
Kein Zugriff auf gespeicherte Dateien, stumme Unternehmens-Chats und plötzlich unbrauchbare KI-Tools – wenn der Cloud-Dienstleister eine Störung hat, steht die IT vieler Unternehmen still. In Deutschland nutzen 81 Prozent der Unternehmen Cloud Computing, doch vier von zehn (39 Prozent) berichten von Ausfällen in den letzten zwölf Monaten. Diese alarmierenden Zahlen stammen aus einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.
„Cloud-Anbieter können ihre Infrastruktur in aller Regel sehr viel ausfallsicherer gestalten als einzelne IT-Abteilungen“, erklärt Lukas Klingholz, Cloud-Experte beim Bitkom. „Dennoch sollten Unternehmen Vorkehrungen treffen.“ Die Reaktionen der betroffenen Unternehmen sind klar: 99 Prozent haben nach den Störungen Notfallpläne erstellt, fast die Hälfte (48 Prozent) hat ihre Cloud-Verträge nachverhandelt, und mehr als ein Drittel (37 Prozent) hat auf eine Multi-Cloud-Strategie umgestellt. Dabei werden Cloud-Dienste von verschiedenen Anbietern bezogen, um die Resilienz zu erhöhen. Zehn Prozent der Betroffenen haben sogar den Cloud-Anbieter gewechselt.
Diese Maßnahmen zeigen, wie Unternehmen ihre IT-Infrastruktur zukunftssicher machen und sich gegen zukünftige Ausfälle wappnen können.
Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverband Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 603 Unternehmen ab 20 Beschäftigten in Deutschland telefonisch befragt. Die Befragung fand im Zeitraum von KW 12 bis KW 19 2024 statt. Die Umfrage ist repräsentativ für die Gesamtwirtschaft. Die Fragestellung lautete: „Kam es in den vergangenen 12 Monaten in Ihrem Unternehmen zu Ausfallzeiten Ihrer Cloud-Lösungen? Und wenn ja, wie haben Sie auf die Ausfälle Ihres Cloud-Providers im Nachhinein reagiert?