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Europäisches Cloud-Projekt geht an den Start

Das Bundeswirtschaftsministerium hat jetzt den Förderstart für ein erstes Teil-Projekt des EU-Programms „IPCEI-CIS“ angekündigt, mit dem Cloud- und Edge-Computing-Kapazitäten in der EU gestärkt werden sollen. Das Echo in der Branche ist positiv – für Bitkom-Präsident Achim Berg ist es beispielsweise ein „entscheidender Beitrag zu einer stärkeren europäischen digitalen Souveränität“.

1 Min. Lesezeit
Eine leuchtende digitale Wolke mit einem Netzwerk aus Linien und Knoten schwebt über einer gitterartigen Oberfläche und symbolisiert das Europäische Cloud-Projekt „geht an den Start“. Zwei nach unten zeigende Pfeile darunter suggerieren den Datentransfer vor einem tiefblauen Hintergrund, der durch leichte Bokeh-Effekte verstärkt wird.
Foto: ©AdobeStock/Ar_TH

Derzeit wird der Markt für Cloud-Dienstleistungen von wenigen großen, Unternehmen aus Drittstaaten dominiert. Die europäischen Anbieter dagegen sind weitgehend fragmentiert. Insgesamt ist der Markt unter anderem durch fehlende Skalierbarkeit, Interoperabilität und Transparenz von Angeboten gekennzeichnet. Im internationalen Wettbewerb haben die europäischen Anbieter so gut wie keine Chance, was dazu führt, dass die hohen Innovationspotenziale der europäischen Wirtschaft in diesem Bereich voll genutzt werden können.

Cloud- und Edge-Computing sind die Basis für Zukunftstechnologien wie Big Data und Künstliche Intelligenz. Der Förderstart beim europäischen Gemeinschaftsprojekt IPCEI-CIS ist daher sicher ein wichtiger industriepolitischer Impuls und markiert den Übergang von der Diskussion zum konkreten Handeln. „Jetzt müssen aber zügig alle weiteren Teilprojekte in die Umsetzung kommen. Entscheidend ist, dass es uns gelingt, die dezentral und regional verteilten Anbieter von Cloud- und Edge-Lösungen in Europa besser zu vernetzen und offene und inklusive Standards voranzubringen“, so Adam Berg.

Für viele Anwendungen ist eine dezentrale Datenverarbeitung vorteilhaft oder unabdingbar, etwa beim autonomen Fahren, bei der Datenanalyse in der Produktion oder der Dezentralisierung des Energiesystems. Die großen internationalen Cloud-Anbieter haben das dafür notwendige Edge Computing längst als wichtiges Zukunftsfeld ausgemacht und entsprechende Angebote entwickelt. „Eine gemeinsame Antwort aller EU-Mitgliedstaaten über Landes- und Unternehmensgrenzen hinweg ist deshalb auch ein entscheidender Beitrag zu einer stärkeren europäischen digitalen Souveränität. Die deutsche und europäische Wirtschaft und insbesondere die Industrie benötigen hochperformante, sichere und vertrauenswürdige Technologien und Angebote im Bereich Cloud, Edge und Daten. IPCEI-CIS, aber auch Gaia-X und damit zusammenhängende Projekte leisten hier einen strategisch wichtigen Beitrag“, so Adam Berg weiter.

Um zu garantieren, dass Daten im Einklang mit den europäischen Werten und Standards generiert, durchsucht, abgerufen, verarbeitet und gemeinsam genutzt werden können, soll das IPCEI-CIS tatsächlich auf GAIA-X aufbauen. So soll das IPCEI neue Maßstäbe hinsichtlich Skalierbarkeit, Interoperabilität und Vertrauenswürdigkeit setzen.

Europakarte mit verschiedenen Länderflaggen über den jeweiligen Ländern, darunter Spanien, Frankreich, Deutschland, Italien, Polen, Lettland und andere. Ein Netzwerk aus Linien und Knotenpunkten im Hintergrund weist auf das neu gestartete Europäische Cloud-Projekt hin.
Foto: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz

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