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EchoLink: Ohne Klick zur Katastrophe

Sicherheitsanalysten haben mit EchoLink eine Zero-Click-Schwachstelle in Microsoft 365 Copilot unter die Lupe genommen, die eine neue Ära von KI-basierten Cyberangriffen einleitet. Die Lücke zeigt, wie Angreifer vertrauliche Daten abgreifen können, ohne dass ein Klick, ein Download oder jegliche Nutzerinteraktion erforderlich sind.

1 Min. Lesezeit
Copilot-Applikation auf Windows-Desktop
Alina - stock.adobe.com

Der Anbieter von Cyber-Sicherheitslösungen Check Point Software Technologies kommt nach seiner Tiefenanalyse der EchoLink Schwachstelle in Microsoft 365 Copilot zu einem Ergebnis, das alle Warnglocken läuten lässt: Die Sicherheitslücke demonstriert eindrücklich, dass Angriffe künftig nicht mehr auf klassische Methoden wie Phishing oder infizierte Anhänge angewiesen sind. Stattdessen genügt es, dass Copilot Inhalte verarbeitet, die manipulierte Prompts enthalten.

Die Angriffe erfolgten über eingebettete Anweisungen in Dokumenten, Kalendereinladungen oder E-Mails. Sobald Copilot diese Informationen las, gab er sensible Unternehmensdaten wie Projektberichte, Besprechungszusammenfassungen oder interne Analysen preis – unbemerkt und ohne das Zutun der Anwender. Microsoft hat die Schwachstelle im Juni 2025 behoben. Doch EchoLink verdeutlicht, dass Zero-Click-Exploits ein strategisches Angriffsmuster der Zukunft sein werden.

Warum klassische Schutzmechanismen nicht ausreichen

Viele Organisationen vertrauen entweder ausschließlich auf die eingebauten Sicherheitsfunktionen von Microsoft oder auf eine Kombination aus mehreren punktuellen Sicherheitslösungen. Dieser fragmentierte Ansatz erzeugt jedoch neue Probleme:

  • Verzögerungen bei der Erkennung von Angriffen
  • Mehr administrativer Aufwand durch unterschiedliche Systeme
  • Sicherheitslücken zwischen den einzelnen Tools

EchoLink zeigt unmissverständlich, dass traditionelle Schutzmechanismen bei KI-basierten Zero-Click-Angriffen an ihre Grenzen stoßen.

Fortschrittliche Sicherheitsstrategien gegen Zero-Click-Angriffe

Um sich gegen diese neue Angriffsform zu wappnen, empfehlen Experten Sicherheitslösungen, die speziell für Cloud-basierte Kommunikationsumgebungen wie Microsoft 365, Google Workspace, MS Teams oder Slack entwickelt wurden. Wichtige Merkmale sind:

  • KI- und maschinelles Lernen zur Erkennung manipulativer Prompts und schädlicher Payloads
  • Prävention von Zero-Click-Angriffen durch das Scannen sämtlicher Inhalte, bevor Nutzer sie öffnen
  • Kontextsensitive Data Loss Prevention zur Verhinderung von Datenabflüssen
  • Einheitliche Verwaltung und Transparenz über zentrale Dashboards

Ein Weckruf für die Branche

„EchoLink ist kein Einzelfall, sondern ein Warnsignal für die gesamte Branche. KI-getriebene Angriffe sind bereits Realität und werden in Zukunft weiter zunehmen. Unternehmen, die dabei auf fragmentierte oder rein native Schutzmaßnahmen setzen, riskieren Datenverluste und Reputationsschäden. Es braucht fortschrittliche KI-Cyber-Abwehr, um diese KI-Cyber-Attacken zu kontern“, betont Marco Eggerling, Global CISO bei Check Point.

Marco Eggerling, Global CISO bei Check Point Software Technologies
Foto: Check Point

Marco Eggerling, Global CISO bei Check Point Software Technologies

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