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Wo Europas größte IT-Bedrohungen liegen

Ein neuer Bericht hat einen beunruhigenden Anstieg von Cyberangriffen in Europa enthüllt. KI-Phishing, Ransomware und Lieferkettenschwachstellen dominieren. Organisationen stehen vor der Herausforderung, ihre Abwehrstrategien zu modernisieren, um diesen raffinierten Bedrohungen zu begegnen.

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Cyber-Bedrohungen
Foto: ©AdobeStock/Maksym

Der neue „Europe Threat Landscape Report 2024-2025“ von Cyberint, inzwischen Teil von Check Point, analysiert auf Basis von Daten der Cyberint Argos-Plattform 140 000 Warnmeldungen und liefert einen tiefen Einblick in die zunehmenden Cyber-Bedrohungen. Der Bericht deckt Schwachstellen in kritischen Branchen auf und gibt strategische Empfehlungen für Sicherheitsverantwortliche.

Schlüsselerkenntnisse

  1. KI-Phishing boomt:
    Durch generative KI werden Phishing-Angriffe immer raffinierter und täuschend echt. Herkömmliche Erkennungsmethoden stoßen an ihre Grenzen.
  2. Fortschrittliche Ransomware:
    Neue Ransomware-Techniken mit doppelter und dreifacher Erpressung zielen auf das Finanzwesen, Gesundheitswesen und IT-Branche. KI-gestützte Malware umgeht dabei oft moderne Abwehrsysteme.
  3. Lieferketten im Visier:
    84 Prozent der Sicherheitsvorfälle bei Herstellern im Jahr 2024 wurden durch Schwachstellen in der Lieferkette verursacht – eine alarmierende Entwicklung.
  4. Homeoffice als Risikofaktor:
    Die Arbeit im Homeoffice eröffnet neue Angriffsflächen. Private Geräte und ungesicherte Netzwerke werden zunehmend Ziel von Malware und Phishing.

Strategien für Sicherheitsverantwortliche

Der Bericht empfiehlt folgende Maßnahmen, um sich gegen die Bedrohungen des Jahres 2025 zu wappnen:

  • Einsatz von KI-Tools: Angriffe wie Phishing und Ransomware mit KI-gestützten Technologien bekämpfen.
  • Lieferkettensicherheit stärken: Echtzeitüberwachung und Bewertungen von Lieferanten integrieren.
  • Zero-Trust-Architekturen einführen: Risiken durch hybride Arbeitsmodelle reduzieren.
  • Endpunktschutz erhöhen: Private Geräte besser absichern.
  • Mitarbeiterschulungen intensivieren: Menschliche Fehler als Risikofaktor minimieren.

„Die rasante Entwicklung von KI-gestützten Angriffen wie Phishing und Ransomware zeigt, wie stark Cyberkriminelle moderne Technologien nutzen, um Schwachstellen schneller und umfassender auszunutzen. Unternehmen müssen nicht nur ihre Abwehrstrategien anpassen, sondern auch KI selbst zur Verteidigung einsetzen“, so Marco Eggerling, Global CISO von Check Point Software Technologies.

Besonders kritisch sei die wachsende Bedrohung durch Lieferketten und hybride Arbeitsmodelle. „84 Prozent der Vorfälle bei Herstellern hängen mit Sicherheitslücken in der Lieferkette zusammen. Unternehmen müssen nicht nur ihre direkten Drittanbieter, sondern auch deren Subdienstleister, die sogenannten Vierten Parteien, genau prüfen“, so Eggerling weiter.

Prävention als Schlüssel

Der Bericht unterstreicht die Notwendigkeit eines präventiven Sicherheitsansatzes und einer Echtzeitüberwachung der Bedrohungslage. Nur so können Unternehmen Risiken frühzeitig erkennen und neutralisieren. „Rechtzeitige, verlässliche Informationen sind heute der Grundpfeiler effektiver Cybersicherheit“, resümiert der Bericht.

Der Bericht ‘Europe Threat Landscape Report 2024-2025‘ bietet Organisationen ein hilfreiches Framework, um sich in der Cyber-Bedrohungslandschaft zurechtzufinden und auf die bevorstehenden Herausforderungen vorbereiten zu können. Den vollständigen Bericht gibt es hier.

Porträt Marco Eggerling, Global CISO bei Check Point Software Technologies
Foto: Check Point Software Technologies

Marco Eggerling, Global CISO von Check Point Software Technologies.

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