Google Cloud „Drive for Desktop“: Mit KI gegen Ransomware
Ransomware bedroht längst nicht mehr nur IT-Systeme, sondern den gesamten Geschäftsbetrieb. Produktionslinien, Krankenhäuser und Einzelhandel spüren die Folgen direkt. Mit einer neuen Funktion in Google Drive for Desktop führt Google Cloud nun eine KI-gestützte Ransomware-Erkennung ein, die Dateien aktiv schützt und schnelle Wiederherstellung ermöglicht.

Traditionell galt Ransomware als ein Problem für Antivirenprogramme. Diese blockieren potenziell schädliche Software, bevor sie ausgeführt wird. Doch die Realität zeigt: Angreifer umgehen immer häufiger solche Abwehrmechanismen. Ransomware ist längst zu einem Problem für das gesamte Unternehmen geworden.
Google Cloud erweitert deshalb den Verteidigungsansatz. Während klassische Antivirenprogramme Schadsoftware fernhalten sollen, greift die neue Funktion direkt dann ein, wenn ein Angriff im System erkennbar wird. Entscheidend ist dabei die Erkennung des typischen Musters: Dateien werden massenhaft verschlüsselt oder beschädigt. An dieser Stelle stoppt Drive for Desktop sofort die Synchronisation mit der Cloud, um die Ausbreitung des Schadcodes zu verhindern.
Schutz und Wiederherstellung ohne Umwege
Wird ein Angriff erkannt, erhalten Nutzer eine Warnung am Desktop sowie per E-Mail. Statt komplizierter Wiederherstellungsschritte mit Drittanbieter-Software können Dateien über die Drive-Weboberfläche mit wenigen Klicks auf einen früheren Zustand zurückgesetzt werden. So lassen sich Arbeitsunterbrechungen und Datenverluste auf ein Minimum reduzieren – auch dann, wenn Ransomware auf klassischen Plattformen wie Microsoft Windows oder Office angreift.
Native Workspace-Dokumente wie Google Docs oder Sheets sind von Ransomware ohnehin nicht betroffen. Doch gerade die Unterstützung gängiger Dateiformate wie PDF oder Microsoft-Office-Dokumente macht die Lösung für Unternehmen praxisrelevant.
KI-Erkennung verhindert die Ausbreitung der Ransomware.

Kontrolle und Transparenz für IT-Teams
Auch Administratoren behalten die volle Kontrolle. Sie erhalten in der Admin-Konsole Benachrichtigungen über erkannte Ransomware-Aktivitäten und können im Sicherheitscenter detaillierte Protokolle einsehen. Standardmäßig ist die Funktion für alle Kunden aktiviert, kann aber bei Bedarf deaktiviert werden.
Das zugrunde liegende KI-Modell wurde mit Millionen realer Ransomware-Beispiele trainiert und erkennt selbst neue Varianten, indem es kontinuierlich Dateiänderungen analysiert und Bedrohungsinformationen von VirusTotal einbezieht. Damit entsteht eine dynamische Schutzschicht, die sich ständig weiterentwickelt.
Fazit: Ransomware-Abwehr wird praxisnäher
Mit der KI-gestützten Ransomware-Erkennung in Google Drive for Desktop setzt Google Cloud einen neuen Standard im Schutz vor Cyber-Erpressung. Unternehmen profitieren von einem zusätzlichen Sicherheitsnetz, das nicht nur Angriffe erkennt, sondern auch direkte Wiederherstellung ermöglicht. Da die Funktion ohne zusätzliche Kosten für die meisten Google-Workspace-Kunden verfügbar ist, kann sie sofort zur Erhöhung der Resilienz beitragen.
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