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Studie: Cybersicherheitsmaßnahmen brauchen volle Unterstützung im Unternehmen

Technologieprodukte, insbesondere im Bereich der generativen Künstlichen Intelligenz (KI), werden zunehmend komplexer – und genau das sehen IT-Channel-Unternehmen als Chance, ihr Geschäft zu erweitern. Ein aktueller Bericht zeigt: 58 Prozent der IT-Channel-Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH) bewerten ihre Geschäftslage heute deutlich besser als vor zwei Jahren.

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Datenschutz und Cybersicherheit im Unternehmen
Foto: ©AdobeStock/Krisz G

Laut der Studie „State of the Channel 2024“ von CompTIA sehen Unternehmen in der DACH-Region ihre größten Wachstumschancen in der Bereitstellung von Lösungen für eine zunehmend komplexe IT-Landschaft. Sie erwarten, dass die Nachfrage nach technischem Know-how der Kunden in diesem Bereich zunehmen wird. Ähnliche Prioritäten setzen auch Unternehmen aus Großbritannien, Irland und Nordamerika. In der DACH-Region planen 41 Prozent der Channel-Unternehmen, in diesem Jahr KI-bezogene Software und Dienstleistungen anzubieten, was den Fokus auf die Verfügbarkeit von generativen KI-Tools und -Lösungen als entscheidenden Wachstumsfaktor unterstreicht.

Cybersicherheit hat für die Mehrheit der Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz höchste Priorität. Laut einer globalen Studie von CompTIA ist ein umfassendes Engagement der Schlüssel zu mehr Cybersicherheit. Besonders auffällig ist, dass KI, das Hype-Thema der letzten zwei Jahre, in der DACH-Region vor allem für die Überwachung des Netzwerkverkehrs und die automatisierte Reaktion auf Sicherheitsvorfälle eingesetzt wird, wobei jeweils 52 Prozent der Unternehmen diese Technologien nutzen.

Die Studie „State of Cybersecurity 2025“ von CompTIA zeigt, dass Cybersicherheit bei 98 Prozent der Unternehmen an oberster Stelle der internen Prioritäten steht. Dennoch sind nur 25 Prozent der Befragten der Meinung, dass sich die Cybersicherheit insgesamt stark verbessert hat. Nur 22 Prozent bewerten die eigenen Cybersicherheitsmaßnahmen als vollkommen zufriedenstellend. Befragt wurden rund 1.200 Führungskräfte und IT-Fachleute aus sieben Regionen weltweit.

„Irgendetwas fehlt, entweder beim Cybersicherheits-Ansatz der Unternehmen oder in ihren Vorstellungen von idealer Cybersicherheit“, erklärt Seth Robinson, Vice President Industry Research bei CompTIA. Diese Diskrepanz könnte darin begründet liegen, dass Cybersicherheit als geschäftliche Notwendigkeit auf allen Organisationsebenen betrachtet werden muss – von den Mitarbeitern bis hin zu Führungskräften und Leitungsgremien.

„Die Zeiten, in denen man die Cybersicherheit durch den Kauf neuer Technologien erhöhte, sind vorbei“, so Robinson weiter. „Unternehmen müssen kontinuierlich über ihre Cybersicherheitstechnologie, die Prozesse zum Schutz von Vermögenswerten und eine Organisationsstruktur nachdenken, die modernstes Fachwissen bereitstellt.“

Erfahrungswissen im Bereich Cybersicherheit erforderlich

Laut einem aktuellen Bericht wächst der Bedarf an fundiertem Fachwissen im Bereich Cybersicherheit stetig. Trotz der herausfordernden konjunkturellen Lage in Deutschland zeigt das ifo-Beschäftigungsbarometer, dass die IT-Branche weiterhin eine positive Tendenz zur Einstellung von Personal aufweist.

Die Rekrutierung und Schulung von Fachkräften erfordert jedoch erhebliche finanzielle Mittel, was für viele Unternehmen nach wie vor eine Herausforderung darstellt. Während eine deutliche Mehrheit der Befragten angibt, dass Cybersicherheit in ihren Unternehmen eine hohe Priorität hat, sind nur etwa die Hälfte der Meinung, dass es relativ einfach ist, die erforderlichen Mittel für Cybersicherheitsaktivitäten zu beschaffen oder dass die Budgets in diesem Bereich steigen.

„Unternehmen müssen zunächst die nötigen Fähigkeiten entwickeln, um die Effizienz im Bereich Cybersicherheit zu erhöhen. Aber es gibt auch andere Möglichkeiten“, erklärt Seth Robinson, Vice President Industry Research bei CompTIA. „Für Führungskräfte sollte das Thema sichtbarer werden, damit sich das erforderliche Bewusstsein entwickeln kann. Zudem sind die Festlegung organisatorischer Vorgaben und Kennzahlen sowie die Entwicklung von Richtlinien notwendig, die das Verhalten der Mitarbeiter steuern, um eine Kultur der Cybersicherheit zu fördern.“

KI und Cybersicherheit

Künstliche Intelligenz (KI) hat das Potenzial, die Anstrengungen im Bereich der Cybersicherheit zu beschleunigen und zu automatisieren, bringt jedoch auch neue Herausforderungen mit sich. Zu den wichtigsten KI-gestützten Anwendungsfällen in der DACH-Region zählen die Überwachung des Netzwerkverkehrs und die automatisierte Reaktion auf Sicherheitsvorfälle, wobei jeweils 52 Prozent der Unternehmen diese Technologien nutzen. Auf den weiteren Plätzen folgen die Analyse des Anwenderverhaltens (39 %), das Generieren von Abwehrmaßnahmen und die Automatisierung von Infrastrukturen (jeweils 38 %) sowie das frühzeitige Erkennen von Schwachstellen (34 %).

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