Warum starke IT nicht automatisch für Sicherheit steht
Vier von fünf Beschäftigten vertrauen auf die Kompetenz ihrer IT-Abteilung – doch genau dieses Vertrauen kann trügen. Werden Investitionen in die IT-Sicherheit vernachlässigt, steigt das Risiko erfolgreicher Cyberangriffe.

Viele Unternehmen setzen beim Thema Cybersicherheit auf ihre IT-Abteilung. Laut der aktuellen Umfrage „Cybersicherheit in Zahlen“ von G DATA CyberDefense, Statista und brand eins sind fast acht von zehn Beschäftigten überzeugt, dass ihre IT-Kollegen den wachsenden Bedrohungen souverän begegnen können. Was zunächst beruhigend klingt, kann jedoch dramatisch nach hinten losgehen.
Denn wenn auch die Unternehmensführung auf dieses Vertrauen baut, ohne die tatsächlichen Sicherheitsstrukturen kritisch zu hinterfragen, entsteht ein gefährlicher blinder Fleck. Die Realität: Selbst leistungsfähige IT-Teams mit hoher technischer Kompetenz decken den hochspezialisierten Bereich der Cybersicherheit oft nicht ausreichend ab. Ihre Kapazitäten sind durch alltägliche Aufgaben wie Systempflege, Softwareverwaltung und Datensicherung bereits stark gebunden.
Vertrauen ist gut – Cybersicherheit braucht mehr
Fehlen gezielte Ressourcen und spezialisiertes Know-how, bleibt das Unternehmen trotz moderner IT-Infrastruktur verwundbar.
„IT und IT-Sicherheit sind zwei eigenständige Disziplinen“, erklärt Andreas Lüning, Gründer und Vorstand der G DATA CyberDefense AG. „Wer das nicht berücksichtigt, unterschätzt die Komplexität aktueller Bedrohungsszenarien. Entscheidend ist, ob Unternehmen über echte Sicherheitskompetenz verfügen – oder bereit sind, gezielt in Budget, Personal und Zeit zu investieren. Wer hier spart, schafft unnötige Schwachstellen.“
Kompetenz für mehr Klarheit
Je mehr Wissen Beschäftigte im Bereich Cybersicherheit mitbringen, desto größer ist ihr Vertrauen in die eigene IT-Abteilung. Bei Befragten mit hoher Sicherheitskompetenz sind neun von zehn überzeugt, dass ihre IT den Anforderungen gewachsen ist. Bei Personen mit geringerer Fachkenntnis sind es nur sieben von zehn.
Diese Unterschiede zeigen: Wer Risiken nicht einschätzen kann, erkennt den Handlungsbedarf oft nicht. Doch Cybersicherheit braucht mehr als Vertrauen – sie erfordert klare Zuständigkeiten, kontinuierliche Weiterentwicklung und vor allem: das Bewusstsein, dass IT-Security kein Nebenprodukt ist. Unternehmen müssen sich ehrlich fragen, ob ihre Sicherheitsstrukturen heutigen Angriffen wirklich standhalten.
Die Studie Cybersicherheit in Zahlen erscheint bereits zum vierten Mal und bietet fundierte Einblicke in die aktuelle Sicherheitslage. Statista hat mehr als 300 Einzelstatistiken zu einem kompakten Gesamtbild verdichtet. Über 5.000 Berufstätige wurden zu ihren Erfahrungen und Einschätzungen im beruflichen und privaten Umgang mit Cybersicherheit befragt. Die Ergebnisse sind valide, repräsentativ und liefern Unternehmen wertvolle Orientierung für künftige Sicherheitsstrategien.
Der Download ist hier möglich.

Vier von fünf Beschäftigten sind überzeugt, dass ihre IT-Kollegen den aktuellen Anforderungen an eine effektive IT-Sicherheit gewachsen sind.