Vier unverzichtbare Maßnahmen zur BYOD-Sicherheit
Viele Unternehmen erlauben Mitarbeitern, persönliche Geräte für die Arbeit zu nutzen (BYOD). Diese flexible Praxis birgt Sicherheitsrisiken, da solche Geräte oft weniger geschützt sind als Firmenhardware. BYOD-Richtlinien sollen Datenverlust und Malware verhindern.
OPSWAT, Spezialist für IT/OT-Sicherheit, präsentiert einen Leitfaden mit vier zentralen Maßnahmen zur Verbesserung der BYOD-Sicherheit. Darin betont das Unternehmen die Notwendigkeit klarer Regeln, etwa welche Gerätetypen, Anwendungen und Mitarbeiter für den geschäftlichen Einsatz persönlicher Geräte zugelassen sind.
BYOD-Sicherheitsrisiken
Die Nutzung persönlicher Geräte durch Mitarbeiter birgt erhebliche Sicherheitsrisiken, insbesondere bei Remote-Arbeit:
- Ungesicherte Verbindungen: Persönliche Geräte werden oft in unsicheren WLAN-Netzwerken genutzt, was das Abfangen von Daten ermöglicht. Kritisch ist vor allem die gemeinsame Nutzung von Dateien und Ordnern über öffentliche Netzwerke. Ohne Tools, die schädliche Websites blockieren und Verbindungen verschlüsseln, steigt das Risiko erheblich.
- Malware durch ungescannte Dateien: Dateien, die von Websites oder Messaging-Apps heruntergeladen werden, können Malware enthalten. Sobald ein infiziertes Gerät mit dem Unternehmensnetzwerk verbunden wird, kann sich die Schadsoftware ausbreiten. Das Risiko steigt weiter, wenn Familienmitglieder die Geräte oder USB-Laufwerke nutzen.
- Fehlende Sicherheitsstandards: Persönliche Geräte verfügen häufig nicht über die gleichen Sicherheitsmaßnahmen und regelmäßigen Updates wie Firmengeräte. Dies macht sie anfälliger für Malware, Viren und Cyberangriffe. Kompromittierte Software auf solchen Geräten kann Hackern den Zugang zu Unternehmensressourcen ermöglichen.
- Verlorene oder gestohlene Geräte: Der Verlust oder Diebstahl eines BYOD-Geräts kann zu Datenverlust und unbefugtem Zugriff auf sensible Informationen führen. Fehlende Verschlüsselung, Zugriffskontrollen und Datenschutzfunktionen erhöhen das Risiko von Datenschutzverletzungen und erschweren die Einhaltung gesetzlicher Standards wie DSGVO, HIPAA oder PCI DSS.
Besonders betroffen: Finanz- und Gesundheitseinrichtungen stehen bei Verstößen vor erheblichen rechtlichen und finanziellen Konsequenzen, da sie besonders schützenswerte Daten verarbeiten.
Umsetzung der BYOD-Sicherheit in vier Schritten
1. Festlegung von BYOD-Richtlinien
Eine klare BYOD-Richtlinie bildet die Grundlage für eine sichere Nutzung persönlicher Geräte im Arbeitsumfeld. Sie definiert:
- Akzeptable Nutzung: Festlegung, welche Aktivitäten auf privaten Geräten erlaubt sind (zum Beispiel Zugriff auf E-Mails oder interne Dokumente) und welche untersagt werden, etwa das Speichern sensibler Daten oder das Herunterladen nicht autorisierter Dateien.
- Erlaubte Geräte: Definition, welche Gerätetypen (zum Beispiel Smartphones, Tablets, Laptops) und Betriebssysteme (zum Beispiel iOS, Android, macOS, Windows) zugelassen sind. Dies gewährleistet die Kompatibilität mit den Sicherheitsanforderungen des Unternehmens.
- Benutzervereinbarung: Eine formale Vereinbarung, die die Erwartungen an Mitarbeiter in Bezug auf die Sicherheit ihrer Geräte beschreibt. Sie umfasst Regelungen zur Haftung, Sicherheitsanforderungen und zum Umgang mit Geräten bei Kündigung oder Entfernung aus dem Unternehmensumfeld.
2. Mobile Device Management (MDM)
MDM-Systeme sind essenziell für die Verwaltung und Überwachung von Geräten, die für Arbeitszwecke genutzt werden. Sie bieten:
- Registrierung und Verwaltung: Persönliche Geräte werden in das MDM-System eingebunden, um die Nutzung zu kontrollieren.
- Sicherheitsprofile: Bereitstellung von VPNs, erforderlichen Anwendungen und Zugriff auf Unternehmensressourcen.
- Überwachung der Geräteaktivität: Gewährleistung, dass Geräte den Unternehmensrichtlinien entsprechen und mögliche Verstöße erkannt werden.
3. Richtlinien für Wechselmedien
Wechselmedien wie USB-Sticks oder externe Festplatten können erhebliche Sicherheitsrisiken darstellen, da sie Malware einschleusen oder Datenlecks verursachen können. Maßnahmen umfassen:
- Scannen von Wechselmedien: Tools wie MetaDefender Kiosk überprüfen solche Medien mit mehreren Anti-Malware-Engines.
- Einschränkungen: Klare Vorgaben, welche Wechselmedien genutzt werden dürfen und wie diese sicher gehandhabt werden müssen.
4. Sicherheitslösungen implementieren
Persönliche Geräte benötigen spezielle Schutzmaßnahmen, um Sicherheitsrisiken zu minimieren:
- Endpunktschutz: Endpoint-Security-Tools erzwingen Sicherheitsrichtlinien wie Anti-Malware-Scans, Schwachstellenmanagement und Schutz vor Keylogging oder Bildschirmaufnahmen.
- Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA): Zusätzliche Verifizierungsmethoden (zum Beispiel OTP-Codes, biometrische Daten) sichern den Zugriff auf Unternehmensressourcen.
- Datenverschlüsselung: Verschlüsselung sensibler Daten gewährleistet, dass Informationen bei Verlust oder Diebstahl des Geräts geschützt sind.
- Compliance-Überwachung: Sicherstellen, dass Geräte vor dem Zugriff auf Unternehmensressourcen alle Richtlinien erfüllen. Bestimmte Tools bieten Bare-Metal-Scans, um Sicherheitslücken zu schließen, ohne dass Geräte vom Betriebssystem gestartet werden müssen.
Durch diese Maßnahmen wird nicht nur die Sicherheit von BYOD-Geräten gewährleistet, sondern auch das Risiko von Datenverlust, Malware-Infektionen und rechtlichen Problemen erheblich reduziert.
Maßnahmen zur Netzwerksicherheit
Netzwerksicherheit steuert den Zugriff von Endgeräten auf Unternehmensnetzwerke und sorgt dafür, dass nur autorisierte und konforme Geräte verbunden werden. Secure Access umfasst Firewalls, sichere VPNs und rollenbasierte Berechtigungen, um Verbindungen zu schützen.
Netzwerksegmentierung trennt BYOD-Geräte von sensiblen Netzwerkbereichen, sodass Angreifer bei kompromittierten Geräten keinen Zugang zu kritischen Ressourcen erhalten. Regelmäßige Audits und kontinuierliche Überwachung erkennen Anomalien und Sicherheitslücken proaktiv.
Best Practices für BYOD-Sicherheit
Wichtige Maßnahmen umfassen:
- Mitarbeiterschulungen: Sensibilisierung für Passworthygiene, sichere Surfgewohnheiten und aktuelle Cyberbedrohungen.
- Phishing-Simulationen: Testen und Trainieren der Mitarbeiter, um Phishing-Versuche zu erkennen.
- Vorfallsreaktion: Planung klarer Rollen, Verantwortlichkeiten und Schritte im Falle eines Sicherheitsvorfalls, einschließlich Kommunikationsprotokollen.
Ein ganzheitlicher Ansatz – von klaren Richtlinien und Endgerätesicherheit bis hin zu kontinuierlicher Optimierung – ermöglicht Unternehmen, BYOD sicher zu nutzen und gleichzeitig die Vorteile zu maximieren.