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Pflichtschutz für IT: Cyberversicherung boomt!: IT-Haftpflicht: Warum kleine Dienstleister handeln müssen

IT-Dienstleister punkten mit ausgeprägtem Risikobewusstsein – das bestätigt die aktuelle IT-Umfrage eines Spezialversicherers. Auffällig: Besonders kleinere Unternehmen zeigen sich alarmiert, wenn es um potenzielle Schäden durch Programmierfehler geht. Hier sind ganze 76 Prozent der Befragten hoch sensibilisiert, was sie sogar deutlich bewusster agieren lässt als größere Unternehmen.

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Sicherheitsschild mit Schirm über Gebäude
Foto: ©AdobeStock/Tackey

Die aktuelle IT-Umfrage von Hiscox enthüllt spannende Unterschiede in der Risikowahrnehmung von IT-Dienstleistern unterschiedlicher Größe. Kleine Unternehmen mit 20 bis 99 Mitarbeitern zeigen ein besonders hohes Bewusstsein für die Gefahr durch Programmierfehler. Dagegen bewerten nur 60 Prozent der Firmen mit 100 bis 499 Mitarbeitenden dieses Risiko als kritisch, während bei großen IT-Dienstleistern mit mehr als 500 Mitarbeitenden die Sensibilität mit 65 Prozent wieder leicht ansteigt.

Programmierfehler: Das unterschätzte Risiko

Im Vergleich zu anderen Bedrohungen bleibt die Aufmerksamkeit für Programmierfehler jedoch gering. Ganz oben auf der Liste der größten Sorgen steht der mögliche Datenverlust durch Cyberangriffe, der 77 Prozent der Befragten Kopfzerbrechen bereitet. Auf Platz zwei folgen Ausfälle der IT-Infrastruktur (72 Prozent), dicht gefolgt von Schäden durch Projektverzögerungen, -ausfälle oder -abbrüche. Die Zahlen zeigen: Während Programmierfehler ein relevantes Thema sind, dominieren andere Risiken klar die Agenda.

Auftraggeber fordern verstärkt Versicherungsnachweise

Gleichzeitig melden kleine IT-Dienstleister eine stark steigende Nachfrage nach Versicherungsnachweisen durch Auftraggeber: 89 Prozent gaben an, dass Kundinnen und Kunden vor einer Beauftragung solche Nachweise einfordern. Bei größeren IT-Unternehmen ist dieser Trend ebenfalls zu erkennen, aber weniger ausgeprägt (77 Prozent bei 100 bis 499 Mitarbeiter, 81 Prozent bei über 500 Mitarbeitern). Trotz der gestiegenen Nachfrage nach Versicherungsschutz (78 Prozent) bestehen deutliche Lücken: 38 Prozent der IT-Dienstleister sind nicht gegen Cyber- und Datenrisiken versichert. Zudem fehlt bei knapp einem Drittel der Befragten eine IT-Berufshaftpflicht (31 Prozent) oder IT-Betriebshaftpflicht (29 Prozent).

„Gerade kleine IT-Dienstleister sollten sich umfassend absichern, insbesondere durch eine Berufshaftpflicht, um Risiken wie Programmierfehler abzusichern“, erklärt Marc Thamm, Underwriting Manager Technology, Media & Communications bei Hiscox. „Da diese Unternehmen oft nicht über die finanziellen Ressourcen großer Firmen verfügen, können solche Risiken schnell existenzbedrohend werden. Auftraggeber sind sich dessen bewusst, weshalb sie vermehrt Versicherungsnachweise als Voraussetzung für die Vergabe von Aufträgen verlangen.“

Porträt Marc Thamm
Foto: Hiscox

Marc Thamm, Underwriting Manager Technology, Media & Communications bei Hiscox und dort verantwortlich für IT-Versicherungslösungen.

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