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Telegram wird zum Dorado für cyberkriminelle Aktivitäten

Cybersicherheitsexperten diskutieren die Sicherheit der Telegram-App, da das verantwortliche Team relativ klein ist. Zudem zeigen Kaspersky-Analysen, dass Cyberkriminelle den Messenger vermehrt für schädliche Aktivitäten nutzen.

2 Min. Lesezeit
Telegram-Symbol auf Smartphone
©AdobeStock/iama_sing

Telegram: Brutstätte für Betrug und kriminelle Aktivitäten

Cyberkriminelle nutzen Telegram immer häufiger, um ihre Aktivitäten zu koordinieren und zu fördern. Sie betreiben zahlreiche Kanäle und Gruppen, in denen sie Betrugsmaschen diskutieren, geleakte Datenbanken verbreiten und kriminelle Dienste wie Dokumentenfälschung, Auszahlungen oder DDoS-Angriffe anbieten. Laut einer Analyse von Kaspersky Digital Footprint Intelligence stieg die Anzahl solcher Posts zwischen Mai und Juni 2024 im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres um 53 Prozent an.

Im Gegensatz zu den stark kontrollierten und spezialisierten Foren im Darknet erfordert der Einstieg in die Telegram-Shadow-Community nur die Erstellung eines Kontos, um auf kriminelle Inhalte zugreifen zu können. Das Fehlen eines Reputationssystems wie im Darknet führt dazu, dass viele Betrüger auch innerhalb der kriminellen Gemeinschaft auf Telegram aktiv sind und ihre eigenen Mitglieder täuschen.

Alexey Bannikov, Analyst bei Kaspersky Digital Footprint Intelligence, erklärt, dass mehrere Schlüsselfaktoren das wachsende Interesse von Cyberkriminellen an Telegram antreiben:

  1. Beliebtheit des Messengers: Telegram ist allgemein sehr beliebt und wird von vielen Nutzern weltweit genutzt.
  2. Sicherheitsversprechen: Telegram wird als der sicherste und unabhängigste Messenger vermarktet, der keine Nutzerdaten sammelt. Dies vermittelt Cyberkriminellen ein Gefühl von Sicherheit und Straffreiheit.
  3. Einfache Community-Bildung: Auf Telegram ist es relativ einfach, eine Community zu finden oder zu erstellen. Viele Hacktivisten nutzen die Plattform, um Erklärungen abzugeben und ihre Ansichten zu äußern.
  4. Schnelle Verbreitung von Inhalten: Die umfangreiche Nutzerbasis und die Fähigkeit, Inhalte schnell über Telegram-Kanäle zu verbreiten, machen die Plattform zu einem praktischen Werkzeug für Cyberkriminelle. Sie nutzen Telegram, um DDoS-Angriffe und andere kriminelle Aktivitäten zu koordinieren und gestohlene Daten zu veröffentlichen.

Scheinbar sicherer, in Wirklichkeit gefährlicher

Ein weiteres Problem ist, dass die Cyberkriminellen auf Telegram im Allgemeinen weniger technisch versiert sind als diejenigen in spezialisierten Darknet-Foren. Dies liegt daran, dass der Zugang zu Telegram einfacher ist und kein tiefes technisches Wissen erfordert. Dies führt zu einer größeren Anzahl von Betrügern, die versuchen, ihre eigenen Mitglieder zu täuschen.

Insgesamt zeigt sich, dass Telegram aufgrund seiner Beliebtheit, der Wahrnehmung als sicherer Messenger und der einfachen Nutzbarkeit ein attraktives Ziel für Cyberkriminelle geworden ist. Diese Entwicklung stellt eine zunehmende Bedrohung für die Sicherheit und Integrität der Online-Gemeinschaft dar und erfordert verstärkte Sicherheitsmaßnahmen und Wachsamkeit.

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