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Europäische IT-Fachleute unter Stress

Fast drei Viertel der IT-Fachleute in Europa kämpfen mit Stress oder Burnout – ein alarmierendes Ergebnis einer aktuellen Studie. Hauptursachen sind der massive Fachkräftemangel, knappe Budgets und fehlende Weiterbildungsmöglichkeiten. In einem Sektor, der sich rasant weiterentwickelt, geraten viele an ihre Belastungsgrenzen.

2 Min. Lesezeit
Gestresste IT-Mitarbeiterin
Foto: ©AdobeStock/Clement Coetzee/peopleimages.com

Das Wohlbefinden europäischer IT-Fachkräfte ist stark gefährdet: Fast drei Viertel (73 Prozent) berichten von arbeitsbedingtem Stress oder Burnout, wie eine aktuelle Studie des ISACA, dem weltweit führenden Berufsverband, der Einzelpersonen und Organisationen bei ihrem Streben nach digitalem Vertrauen unterstützt, zeigt. Hauptursachen sind hohe Arbeitsbelastung (61 Prozent), enge Fristen (44 Prozent) und fehlende Ressourcen (43 Prozent). Zudem klagen 47 Prozent über Führungskräfte, die „schwierig“ sind oder ihre Anliegen nicht unterstützen.

Fachkräftemangel verschärft die Situation

Neben diesen internen Herausforderungen verschärft der branchenweite Fachkräftemangel die Situation, da vorhandene Mitarbeitende mehr Aufgaben übernehmen müssen. Trotz dieser Belastungen bleiben viele IT-Fachkräfte der Branche treu: 47 Prozent halten ihren Job für interessant, und 45 Prozent schätzen die kreative Problemlösung in ihrer Arbeit. Zudem bieten sich gute Karrieremöglichkeiten – mehr als zwei Drittel (68 Prozent) haben in den letzten zwei Jahren eine Gehaltserhöhung oder Beförderung erhalten.

Chris Dimitriadis, Chief Global Strategy Officer bei ISACA, betont: „Angesichts der hohen Nachfrage nach qualifizierten Mitarbeitenden sollten Unternehmen sicherstellen, dass sich ihre technischen Angestellten unterstützt und gefördert fühlen. Besonders jüngere IT-Fachleute wechseln oft den Arbeitsplatz, was bessere Strategien zur Mitarbeiterbindung erfordert, wie klare Karrierepfade und eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Erfahrene Fachleute müssen ebenfalls Unterstützung erhalten, um engagiert zu bleiben und ihr Wissen einzubringen. Eine gut unterstützte Belegschaft ist entscheidend für Wachstum und Innovation.“

Schwieriger Einstieg in die IT-Branche

Allerdings stellt bereits der Einstieg in die IT-Branche für viele eine Hürde dar. Ein Viertel der Fachkräfte (24 Prozent) beklagt fehlende Mentorinnen und Mentoren, und nur 15 Prozent haben überhaupt eine solche Unterstützung. Dabei halten 76 Prozent ein gutes Mentoring für entscheidend.

Positiv ist, dass 90 Prozent der IT-Fachkräfte Zertifizierungen nutzen, um ihre Karriere voranzutreiben, und fast drei Viertel (74 Prozent) von ihren Arbeitgebern dabei finanziell unterstützt werden. Dennoch bleibt die Fachkräftelücke eine große Herausforderung. Unternehmen müssen verstärkt auf gezielte Weiterbildung, Mentorenprogramme und klare Karrierewege setzen, um Fachkräfte langfristig zu binden und deren Wohlbefinden zu sichern.

Investitionen in Mentoring und Schulungen sind entscheidend

Sarah Orton, Leiterin der ISACA-Initiative SheLeadsTech für Europa, betont: „IT-Fachkräfte lieben ihre Arbeit, stehen aber durch den Fachkräftemangel und die hohe Belastung unter enormem Druck. Unternehmen sollten gezielt in Schulungen, Mentoring und bessere Einstiegsprogramme investieren. Das steigert nicht nur die Zufriedenheit der Mitarbeitenden, sondern stärkt auch die Cybersicherheit.“

Ein kostenloses Exemplar des Umfrageberichts steht hier zum Download bereit.

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