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Backup-Trends 2025: Mehr Schutz, weniger Risiken: Backup und Recovery: Fünf Trends für 2025

Strengere Vorschriften und wachsende Cybergefahren erhöhen den Druck auf Unternehmen, ihre Daten bestmöglich zu schützen. Doch traditionelle Ansätze reichen nicht mehr aus. Experten sehen für 2025 fünf entscheidende Entwicklungen, die Unternehmen kennen sollten, um Ausfallzeiten, Datenverluste und Sicherheitslücken zu vermeiden.

3 Min. Lesezeit
Backup & Recovery
Foto: ©AdobeStock/MT.PHOTOSTOCK

Der Datenschutzspezialist Arcserve hat für 2025 entscheidende Entwicklungen im Bereich Backup und Recovery identifiziert. Unternehmen stehen zunehmend vor der Herausforderung, ihre Daten nicht nur zuverlässig zu sichern, sondern auch gegen steigende Cyberbedrohungen zu schützen und strengere Regulierungen zu beachten – und das bei gleichzeitigem Kostendruck. Hier sind die fünf zentralen Trends, die Entscheider kennen sollten:

1. Wirtschaftliche Unsicherheit treibt die Nachfrage nach flexiblen Backup-Lösungen

Angesichts einer schwachen Konjunktur werden Unternehmen vorsichtiger bei Investitionen in ihre IT-Infrastruktur. Das betrifft auch den Bereich Datensicherung. Entscheidend ist deshalb der Fokus auf Lösungen mit einem günstigen Kosten/Nutzen-Verhältnis.

Statt großer Einmalinvestitionen sind flexible Lizenzierungsmodelle gefragt, die sich an den jeweiligen Bedarf anpassen lassen. Das bedeutet für Unternehmen: Backup- und Recovery-Lösungen müssen skalierbar sein, um sowohl kleinere als auch wachsende Datenmengen wirtschaftlich abdecken zu können.

Was Unternehmen beachten sollten:
Werden Kosten optimiert, ohne an der Sicherheit zu sparen? Können Backup-Lösungen flexibel erweitert oder reduziert werden, um aktuelle Anforderungen zu erfüllen?

2. Neue Regulierungen wie NIS-2 und DORA setzen strengere Standards

Regulatorische Anforderungen wie die EU-Richtlinie NIS-2 und die Digital Operational Resilience Act (DORA) im Finanzsektor stellen Unternehmen vor neue Herausforderungen in Bezug auf Datensicherheit und Verfügbarkeit.

NIS-2 verpflichtet Betreiber kritischer Infrastrukturen, ihre IT-Sicherheit auf ein höheres Niveau zu heben und Backup- sowie Recovery-Prozesse zu verbessern. Gleichzeitig zwingt DORA Finanzinstitute dazu, ihre digitale Widerstandsfähigkeit zu stärken und Ausfallzeiten zu minimieren.

Ein weiterer Faktor ist das Urteil des Europäischen Gerichtshofs zu SCHREMS 2, das den Datentransfer in die USA erschwert. Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre Backup-Daten georedundant gespeichert und regulatorische Anforderungen dabei eingehalten werden.

Was Unternehmen beachten sollten:
Sind die eingesetzten Backup-Systeme konform mit den neuen Regulierungen? Wird die Datensicherheit auch bei grenzüberschreitenden Transfers gewährleistet?

3. Cyberkriminelle zielen zunehmend auf Backup-Systeme

Ein wachsendes Problem sind gezielte Cyberangriffe auf Backup-Daten. Laut einer Studie von Microsoft war im Jahr 2024 jedes dritte kleine und mittlere Unternehmen von einem Cyberangriff betroffen – und viele dieser Angriffe richteten sich gezielt gegen Backups.

Traditionelle Backup-Lösungen schützen vor Datenverlust, bieten jedoch oft keinen umfassenden Schutz vor Manipulation durch Angreifer. Hacker verschlüsseln oder löschen Backup-Daten, um die Wiederherstellung nach einem Angriff zu verhindern.

Gefragt sind daher Backup-Lösungen, die über zusätzliche Sicherheitsfunktionen verfügen:

  • Unveränderbare Speicherung (Immutable Backups): Sicherstellung, dass einmal gespeicherte Daten nicht manipuliert werden können.
  • Air Gapping: Trennung von Backups und Hauptnetzwerk, um den Zugriff durch Angreifer zu erschweren.
  • Erweiterte Scan-Optionen: Automatische Überprüfung von Backup-Daten auf potenzielle Bedrohungen.

Was Unternehmen beachten sollten:
Schützt die eingesetzte Backup-Lösung nicht nur vor Datenverlust, sondern auch vor gezielten Angriffen auf die Backup-Daten selbst?

4. Hypervisoren-Migration könnte zunehmen

Der Markt für Virtualisierungsplattformen verändert sich. Der seit 2023 zu Broadcom gehörende Anbieter VMware hat nach Kundenprotesten zuletzt einige Lizenzen wieder ins Programm aufgenommen, nachdem sie zuvor gestrichen wurden.

Dennoch prüfen viele Unternehmen alternative Hypervisoren wie Microsoft Hyper-V oder Linux-basierte Plattformen. Diese Migrationen bedeuten für Backup- und Recovery-Lösungen, dass sie unabhängig von der genutzten Virtualisierungsplattform funktionieren müssen.

Backup-Anbieter, die nur eine spezifische Virtualisierungsumgebung unterstützen, könnten dadurch Kunden verlieren. Die Zukunft gehört Lösungen, die flexibel und plattformunabhängig arbeiten können.

Was Unternehmen beachten sollten:
Ist die eingesetzte Backup-Lösung an eine bestimmte Virtualisierungsplattform gebunden, oder bietet sie Flexibilität für unterschiedliche Hypervisoren?

5. Technologische Weiterentwicklungen verändern Backup-Strategien

Backup- und Recovery-Lösungen müssen mit technologischen Entwicklungen Schritt halten. Microsoft hat beispielsweise kürzlich Windows Server 2025 herausgebracht, und andere Unternehmen planen ebenfalls wichtige Updates.

Auch moderne Plattformen wie DevOps-Umgebungen, PowerBI oder datenbasierte Anwendungen müssen in Backup-Strategien integriert werden. Diese dynamischen Systeme erfordern flexible und kontinuierlich anpassbare Sicherungsansätze.

Zudem setzen Datenschutzunternehmen zunehmend auf fortschrittliche Technologien wie künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen, um Backup-Prozesse zu optimieren und Bedrohungen frühzeitig zu erkennen.

Was Unternehmen beachten sollten:
Werden die aktuell eingesetzten Backup-Lösungen den Anforderungen moderner Plattformen gerecht? Werden moderne Technologien genutzt, um Sicherheitsrisiken frühzeitig zu erkennen und die Datenwiederherstellung zu beschleunigen?

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