Mehr als nur Backup – Wie eine resiliente Datenschutzstrategie aussieht
Der World Backup Day ist kein bloßes Symbol – er ist ein klarer Aufruf, blinde Flecken in der Datenschutzstrategie aufzudecken und für echten, lückenlosen Schutz zu sorgen. Doch wie sieht das Grobkonzept einer widerstandsfähigen Schutzstrategie aller Daten aus, egal wo sie liegen?

Das digitale Ökosystem wächst in rasantem Tempo. Jeden Tag entstehen über 400 Millionen Terabyte an neuen Daten – ein enormes Volumen, das Unternehmen vor große Herausforderungen stellt. Denn Daten werden längst nicht mehr nur lokal gespeichert, sondern verteilen sich auf Cloud-Infrastrukturen, hybride Systeme und Hunderte von Software-as-a-Service-Anwendungen. Allein mittelständische Unternehmen nutzen heute im Schnitt über 250 solcher Anwendungen – Tendenz steigend.
Doch mit der Datenflut wächst auch das Risiko: Viele Unternehmen verlassen sich auf die eingebauten Sicherungsfunktionen der SaaS-Anbieter. Die Vorstellung, dass der Anbieter umfassend für Datensicherheit sorgt, ist aber ein verbreiteter Irrglaube: Tatsächlich bieten sie nur begrenzten Schutz. Gerade bei SaaS-Plattformen entstehen dadurch gefährliche Lücken.
Grenzenloser Datenschutz als Ziel
Ein zeitgemäßer Schutzansatz muss deshalb über einzelne Tools hinausgehen. Gefragt sind integrierte Lösungen, die alle Datenquellen erfassen – ob lokal, in der Cloud oder in SaaS-Anwendungen. Vier Prinzipien sind dabei entscheidend:
- Abschaffung von Sicherungssilos durch einen einheitlichen Plattformansatz
- Volle Multi-Cloud-Flexibilität ohne Anbieterbindung
- Erweiterung auf sämtliche SaaS-Daten
- Einfacher und schneller Zugriff auf Backups zur zuverlässigen Wiederherstellung
Denn nur wenn Daten im Ernstfall schnell und vollständig wiederhergestellt werden können, ist echte Resilienz gewährleistet. Backup und Recovery sind keine getrennten Prozesse – sie bilden einen kontinuierlichen Zyklus, der die Überlebensfähigkeit moderner Unternehmen sichert.
Datenschutz ist keine einmalige Aufgabe
Der World Backup Day erinnert daran, wie wichtig es ist, Daten zu schützen – in Form eines fortlaufenden Prozesses, der alle Ebenen des Unternehmens betrifft. Nicht nur die IT, sondern alle Mitarbeitenden müssen ein Bewusstsein dafür entwickeln, wie sie mit sensiblen Informationen umgehen.
Wiederherstellungsszenarien sollten regelmäßig geübt und automatisiert getestet werden. Audits helfen, Schwachstellen zu identifizieren. Und umfassende Disaster-Recovery-Pläne sorgen dafür, dass im Ernstfall keine Panik ausbricht, sondern jeder weiß, was zu tun ist.
Hinter jedem funktionierenden Backup steht ein Mensch
Der World Backup Day ist auch ein Moment, um all jene zu würdigen, die im Hintergrund für die Sicherheit sorgen – IT-Fachleute, Sicherheitsteams, Backup-Administratoren, aber auch aufmerksame Anwenderinnen und Anwender. Ihre Entscheidungen, Prozesse und ihre Wachsamkeit in kritischen Situationen schützen Unternehmen tagtäglich vor massiven Verlusten.
Blick nach vorn: Proaktiv statt reaktiv handeln
Mit Blick auf das Jahr 2025 wird klar: Wer sich heute nicht vorbereitet, riskiert morgen Ausfälle, Reputationsschäden und hohe Kosten. Unternehmen sollten deshalb auf eine ganzheitliche, zukunftsfähige Datenschutzstrategie setzen. Sie schützt nicht nur vor Verlusten, sondern schafft auch die Basis für langfristige Stabilität und Wachstum.
Der World Backup Day ist kein Ritual – er ist ein Aufruf zum fortlaufenden Handeln.

Angela Heindl-Schober, HYCU