Studie: Die Rolle von Mikrosegmentierung in Zero-Trust-Architekturen
Eine aktuelle Untersuchung beleuchtet, wie Fachleute das Zero-Trust-Modell bewerten und welchen Einfluss es auf Netzwerk- und Unternehmenssicherheit hat. Im Fokus stehen dabei Mikrosegmentierung, Umsetzungsbarrieren – und praxisnahe Wege, diese zu überwinden.

Zero Networks, Anbieter von Zero-Trust-Sicherheitslösungen, hat eine neue Studie veröffentlicht, die die Bedeutung der Mikrosegmentierung für Zero-Trust-Architekturen beleuchtet. Sie zeigt: Mikrosegmentierung ist ein zentrales Element jeder Zero-Trust-Strategie – aber in der Praxis nur selten umgesetzt.
Mikrosegmentierung als Kern von Zero Trust
Während klassische Netzwerke in grobe Zonen unterteilt werden, verfolgt Mikrosegmentierung einen fein granularen Ansatz, der genau zur Zero-Trust-Philosophie passt: Niemand – weder Nutzer, noch Anwendungen oder Geräte – erhält Zugriff, ohne vorher authentifiziert und autorisiert zu werden. Zugriff erfolgt stets nach dem Prinzip der geringstmöglichen Berechtigung. Zero Trust ist dabei kein Produkt, sondern ein Sicherheitsmodell, das sich auf Netzwerk-, Daten- und Applikationsebene anwenden lässt.
In einem segmentierten Netzwerk werden eigene Authentifizierungs- und Autorisierungsprozesse für jede Zone definiert. Das reduziert die Angriffsfläche und macht seitliche Bewegungen von Angreifern nahezu unmöglich.
Große Zustimmung – geringe Umsetzung
Die Studie zeigt eine klare Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis:
- 90 Prozent der IT- und Sicherheitsexperten sehen Zero Trust als essenziell für die Cybersicherheit.
- 75 Prozent halten Mikrosegmentierung für „sehr“ oder „äußerst wichtig“.
- Aber nur 5 Prozent haben sie bislang implementiert.
Gründe dafür sind unter anderem Komplexität, Integration in Altsysteme sowie die Sorge vor Störungen im laufenden Betrieb. Rund 40 Prozent planen eine Einführung, schrecken aber oft vor dem Aufwand zurück.
Ein weiteres Hindernis: die enorme Zahl an verbundenen Geräten.
- 33 Prozent der Befragten nutzen 5.001–50.000 Assets im Netzwerk,
- 31 Prozent sogar mehr als 50.000.
Ohne Segmentierung bewegen sich diese Assets frei im Netzwerk – ein großes Sicherheitsrisiko.
Lösungsansätze für die Umsetzung
Die Studie nennt zentrale Erfolgsfaktoren für eine gelungene Einführung der Mikrosegmentierung:
- Sorgfältige Planung und schrittweise Einführung
- Berücksichtigung der Unternehmenskultur und Veränderungsbereitschaft
- Risikobasierte Analyse, um Schwachstellen zu identifizieren
- Compliance-Unterstützung durch gezielte Isolierung sensibler Daten
- Standardisierte Templates für schnellere Umsetzung ohne Betriebsunterbrechung
- Business Case zur Abwägung von Kosten und Nutzen, besonders im Hinblick auf IoT
Technologien, die Komplexität reduzieren, agentenlos funktionieren und leicht integrierbar sind, gelten als besonders vielversprechend.
Automatisierung als Schlüssel
Angesichts wachsender Bedrohungen – 76 Prozent der Befragten nennen Ransomware als größte Sorge – steigt der Bedarf an automatisierten Sicherheitslösungen. Der Markt verlangt nach Mikrosegmentierungstools, die schnell umsetzbar sind, den Verwaltungsaufwand minimieren und sich dynamisch an neue Netzwerkressourcen anpassen.
Neue Lösungen setzen genau hier an: Sie ermöglichen eine automatische Segmentierung von IT-, OT-, Cloud- und On-Premise-Assets, analysieren das Netzwerkverhalten in Echtzeit und erstellen dynamische Zugriffskontrollen. Dank agentenloser Architektur und integrierter Multi-Faktor-Authentifizierung lassen sich auch komplexe Netzwerke ohne große Eingriffe absichern.
Insgesamt zeigt die Studie: Zero Trust ist ohne Mikrosegmentierung unvollständig. Trotz großer Zustimmung fehlt in vielen Unternehmen die Umsetzung. Automatisierte, flexible und einfach integrierbare Lösungen sind der Schlüssel, um diese Lücke zu schließen – und eine sichere, zukunftsfähige Netzwerksicherheit aufzubauen.
