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Cybersicherheit im Automobilsektor: Studie zeigt dringenden Handlungsbedarf

Kaspersky-Studie "Cybersicherheit in der Automobilbranche" zeigt: IT-Entscheider zweifeln am Schutz vernetzter Fahrzeuge. Der Report zeigt die größten Herausforderungen und gibt Handlungsempfehlungen für Unternehmen.

2 Min. Lesezeit
Vernetzte Autos
Foto: ©AdobeStock/Taslima

Die jüngste Kaspersky-Studie „Cybersicherheit in der Automobilbranche“ zeigt, dass 52 Prozent der IT-Entscheider in der Automobil-, Logistik- und Transportbranche in Deutschland ernsthafte Bedenken hinsichtlich des ausreichenden Schutzes vernetzter Fahrzeuge vor Hacking-Angriffen haben. Moderne Fahrzeuge sind über verschiedene Datenverbindungen miteinander, mit den Smartphones der Fahrer, mit den Herstellern und bald auch mit der Infrastruktur verbunden. Die Priorität liegt dabei auf der Sicherheit von V2V- und V2I-Vernetzung in Verbindung mit Over-the-Air-Updates, die von 23 Prozent der Befragten als die größte Cybersicherheitsherausforderung der nächsten zwei Jahre genannt wird.

Die wichtigsten Maßnahmen zum Schutz vernetzter Fahrzeuge vor Cyberangriffen sind laut der Studie sichere Datenübertragung (36 Prozent), verschlüsselte Datenverbindungen (33 Prozent), sicherer Zugang mit überwachtem Netzwerkverkehr (33 Prozent), schnellere Schwachstellenbehebung (32 Prozent) und der „Security-first-Ansatz“ (28 Prozent).

Marco Preuß, Deputy Director des Global Research & Analysis Teams bei Kaspersky, betont die Bedeutung dieser Erkenntnisse: „Die Ergebnisse zeigen, dass die Branche das Risiko der Datenverarbeitung durch vernetzte Fahrzeuge erkannt hat und Maßnahmen zur Priorisierung der Datensicherheit ergreift. Gleichzeitig zweifelt eine Mehrheit der IT-Entscheider daran, dass Connected Cars ausreichend vor Hackerangriffen geschützt sind. Daher ist es wichtig, sich mit den Sicherheitsherausforderungen vernetzter Fahrzeuge auseinanderzusetzen und angemessene Cybersicherheitslösungen einzusetzen, die vor bekannten und neuen Bedrohungen schützen und eine schnelle Reaktion auf Sicherheitsvorfälle ermöglichen.“

Empfehlungen zum Schutz vernetzter Fahrzeuge

Kaspersky gibt klare Empfehlungen zum Schutz vernetzter Fahrzeuge vor Cyberangriffen:

1. Einsatz einer Sicherheitslösung: Eine umfassende Sicherheitslösung kombiniert Erkennungs- und Reaktionsfunktionen, um Bedrohungen zu identifizieren, ohne dass zusätzliche interne Ressourcen erforderlich sind.

2. Durchführung regelmäßiger Mitarbeiterschulungen und Audits zur Prävention von Sicherheitsvorfällen: Security Awareness-Trainings sind dabei hilfreich. Unternehmen sollten auch Cybersicherheitslösungen wie Endpoint Detection and Response implementieren, um Bedrohungen in Echtzeit zu erkennen und einzudämmen.

3. Kenntnis über die neuesten Cyberbedrohungen für spezifische Fahrzeugtypen: Eine regelmäßige Überwachung und Speicherung von Log-Daten ermöglicht es Unternehmen, Überwachungsberichte zur Compliance-Nachweisführung an die zuständigen Fahrzeugzulassungsbehörden zu übermitteln. Dienste wie Threat Intelligence erkennen Anomalien frühzeitig und warnen vor Bedrohungen, bevor Schaden entsteht.

4. Bereithalten von Plänen zur schnellen und effizienten Vorfallreaktion: Diese Pläne sollten den gesamten Untersuchungs- und Reaktionszyklus eines Sicherheitsvorfalls abdecken. Die Partnerschaft mit einem Cybersicherheitsexperten ermöglicht die frühzeitige Erkennung von Angriffsversuchen mittels Firewalling, Schutz vor Netzwerkbedrohungen (Intrusion Detection System – IDS) sowie Netzwerkisolierung und -management. Eine forensische Datenanalyse hilft dabei, Bedrohungen zu entschlüsseln.

Der vollständige Kaspersky-Report „Cybersicherheit in der Automobilbranche“ ist hier verfügbar.

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